Zubringerflüge
Ryanair und Aer Lingus vor Kooperation
Noch vor Kurzem schien es unvorstellbar, nun ist es bald Realität: Die ehemaligen Erzrivalen Aer Lingus und Ryanair planen eine Zusammenarbeit.
Flieger von Aer Lingus: Lange war Ryanair der Feind.
Flieger von Aer Lingus: Lange war Ryanair der Feind.
weg
Ryanair hat große Pläne. Nicht nur will die Fluggesellschaft in Deutschland die zweitgrößte werden, wie Geschäftsführer Michael O’Leary schon vor einiger Zeit ankündigte. In Großbritannien will sie die Nummer eins werden. Man sei auf gutem Weg dahin, das bis Ende dieses Jahres zu schaffen und damit Easyjet zu überholen, kündigte O’Leary bei einer Konferenz in Dublin laut der Irish Times an. Was ihm dabei durchaus helfen könnte: Die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Erzrivalin Aer Lingus.
Die wie British Airways und Iberia zur International Airlines Group IAG gehörende irische Fluggesellschaft plant, mit Ryanair ein so genanntes Interlining-Abkommen abzuschließen. Das heißt: Ryanair würde als Zubringer für die Langstreckenflüge von Aer Lingus dienen.
Ryanair probiert schon internes Interlining aus
Man führe zu dem Thema bereits fortgeschrittene Gespräche auf hoher Ebene, so IAG-Chef Willie Walsh zur Zeitung Irish Independent. «Es würde mich überraschen, wenn wir keine Einigung finden.» Ryanair habe ab Dublin ein interessantes Netzwerk mit Destinationen, die Aer Lingus nicht anfliegt.
Ein Hinweis darauf, dass auch Ryanair sich langsam auf ein mögliches Zubringer-Modell vorbereitet, ist ein Test, den die Airline im Sommer starten will. Die Billigfluglinie probiert Umsteigeflüge aus. Das heißt: Passagiere können von einem auf den nächsten Flug wechseln, ohne ihr Gepäck noch einmal einzuchecken und ohne erneut durch die Passkontrolle zu gehen – eine Art internes Interlining.
Zunächst nur ab London Stansted und Barcelona
Zunächst wird der neue Service nur in London Stansted und Barcelona angeboten. Verläuft der Test erfolgreich, will Ryanair das Angebot auch auf andere Flughäfen ausweiten. Und das ist nicht alles. «Wenn es in unserem Netzwerk gut funktioniert, dann sehe ich nicht, warum wir es nicht auch mit anderen Airlines probieren können», so O’Leary. Bei Aer Lingus scheint man darauf zu hoffen.