Letzte Aktualisierung: um 20:02 Uhr

Aussagen von Michael O'Leary

Ryanair im Rassismus-Shitstorm

Ryanair-Chef Michael O'Leary findet, man solle gezielt muslimische Männer an Flughäfen kontrollieren. Nun gibt es Boykottaufrufe gegen die Billigairline.

Er ist für seine markigen Sprüche bekannt, wurde in letzter Zeit allerdings ruhiger. Nun hat Michael O’Leary jedoch wieder mal losgepoltert – und sich damit in die Nesseln gesetzt. In einem Interview sprach sich der Chef von Ryanair für Racial Profiling aus. An Flughäfen sollten muslimische Männer intensiver kontrolliert werden, denn «von dort kommt die Gefahr», sagte er der Zeitung The Times.

«Wer sind die Bombenleger? Es werden alleinstehende junge Männer sein, die allein reisen… Man darf das nicht sagen, weil es rassistisch ist, aber es werden allgemein Männer mit muslimischer Überzeugung sein», so O’Leary weiter. Die Kontrollen von Familien sollten dagegen weniger streng sein. «Die Chance, dass sie sich alle in die Luft jagen, ist null.»

«Das ist Diskriminierung, schlicht und einfach»

Jetzt kämpft Ryanair gegen einen ausgewachsenen Shitstorm. Der deutsche Grüne Ali Bas sagte bei Twitter: «Warum kann jemand wie O’Leary heute solche Islamophobie verbreiten? Weil er denkt, dass es den Menschen egal ist. Es ist Zeit, Ryanair zu boykottieren. Auch aus vielen anderen Gründen». «Es ist eine Schande, dass solcher Rassismus so offen geäußert wird und dass der Chef einer großen Fluggesellschaft seine Kunden so unverschämt diskriminieren möchte», erklärte der Muslim Council of Britain. «Das ist Diskriminierung, schlicht und einfach», sagte der britische TV-Moderator Adil Ray.

«Es gab keinen Aufruf für zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen für einzelne Personen oder Gruppen. O’Leary hatte sich lediglich für effektivere Sicherheitskontrollen an Flughäfen ausgesprochen, die auch zu weniger überflüssigen Warteschlangen für alle Passagiere führen würden», erklärt eine Sprecherin von Ryanair. Der Chef entschuldige sich ausdrücklich, «sollten sich bestimmte Personen wegen der nicht korrekten Überschrift angegriffen fühlen».