Letzte Aktualisierung: um 22:13 Uhr

Rwandair sucht Anlehnung

Die Staatsairline aus Ruanda kauft neue Flieger und sucht die Nähe von großen Fluggesellschaften - um im Kampf um Afrika zu überleben.

John Mirenge ist ein Mann mit Realitätssinn. Der Chef von Rwandair sieht, dass man im Wettkampf mithalten muss, um nicht unterzugehen. Und der ist in Afrika knallhart (aeroTELEGRAPH berichtete). «Das Geschäft ist sehr kompetitiv. Wenn ich mir nur schon all die Bestellungen von Flugzeugen ansehe – da wird gerade eine Menge Kapazität aufgebaut. Jeder erneuert die Flotte, jeder kauft mehr Jets. Da muss man Kooperationen eingehen» sagte er der kenianischen Zeitung The East African. Regionale Gesellschaften wie Kenya Airways, Ethiopian Airlines, Egypt Air und South African Airways haben in den letzten Monaten ihr Angebot auf dem Schwarzen Kontinent kräftig ausgebaut.

Rwandair will in diesem Rennen mithalten. Nächsten Monat erhält die Airline, die mehrheitlich in Staatsbesitz ist, ihre zweite fabrikneue Boeing B737-800. Damit baut sie die Frequenzen nach Südafrika und Dubai aus. Die Flotte zählt danach sieben Flieger – zwei Boeing 737-800, zwei Boeing B737-500, zwei Bombardier CRJ 200 und eine Dash 8-100. In den nächsten fünf Jahren sollen sieben weitere neue Flieger von Airbus oder Embraer hinzukommen, die zwei älteren CRJ 200 werden ausgemustert werden, wie das Portal Allafrica meldet. Mit den zwölf Flugzeugen will Rwandair vor allem Westafrika erschließen.

Kein Alleingang

Doch Rwandair setzt nicht nur auf die eigene Stärke. Die Airline geht auch Kooperationen ein. Neulich hat sie mit Turkish Airlines eine weitreichende Zusammenarbeit vereinbart. Die beiden Partner wollen künftig ihre Flugpläne synchronisieren, Codesharing betreiben und auch beim Training und bei der Wartung zusammenspannen. «Unsere Stratgie ist es, mit großen Netzwerken zusammenzuarbeiten. In dieser Branche überlebt man selten alleine. Denn man kann einfach nicht überall hin fliegen» begründet Mirenge.