Sanktionen
Russland geht der Flugzeuglack aus
Die russische Luftfahrt ächzt unter den westlichen Sanktionen. Nach Ersatzteilen mangelt es jetzt an Lack. Zwei Boeing 737 bekommen daher eine seltsame Lackierung.
Eine Boeing 737-900 der russischen Airline Rossiya: Die Lackierung erinnert noch stark an Lion Air.
Eine Boeing 737-900 der russischen Airline Rossiya: Die Lackierung erinnert noch stark an Lion Air.
Eigentlich dürfen russische Fluggesellschaften aufgrund der Sanktionen keine westlichen Flugzeuge mehr erhalten. Trotzdem schaffen es immer wieder Maschinen von Airbus und Boeing ins Land. Mitte März tauchten plötzlich zwei Boeing 737-900 in der Lackierung der indonesischen Lion Air am Flughafen Moskau-Domodedovo auf.
Die beiden Jets sind Eigentum der größten russischen Leasinggesellschaft, der State Transport Leasing Company GTLK. Diese hatte die Boeing 737 an die indonesische Fluggesellschaft verleast. Aufgrund von Sanktionen und Flugzeugmangel wurden die Flugzeuge nach Moskau zurückgeholt.
Halb Lion Air, halb Rossiya
Die beiden Flugzeuge sollen ab Mitte Juli für Rossiya fliegen, später wechseln sie zu Aeroflot. Die Flugzeuge werden aber zunächst in einer eher provisorischen Lackierung abheben. Kabine und Triebwerke erinnern weiter an Lion Air. Nur das Heck hat die Rossiya-Bemalung erhalten.
Der Grund: Russland fehlt es an Flugzeuglack. Laut Recherchen des russischen Luftfahrtnachrichten-Telegram-Kanals Aviatorschina haben die westlichen Sanktionen dazu geführt, dass die Lieferung westlicher Flugzeuglacke nach Russland stark beeinträchtigt ist. Fluggesellschaften müssen aktuell drei bis vier Monate auf die Lieferung warten.
Schlimmer wiegt Ersatzteilmangel
Airlines sollen versuchen, Lacke aus anderen Teilen der Welt zu importieren, aber dieser Prozess sei langwierig, heißt es. Schlimmer als fehlender Lack, ist der Mangel an Ersatzteilen. Zahlreiche Flugzeuge russischer Airlines müssen deswegen am Boden bleiben.