Wegen Weißrussland
Russland bringt Air France zu Flugabsage
Air France wollte auf dem Weg nach Moskau Weißrussland umfliegen. Die russischen Behörden waren damit nicht einverstanden und fordern eine neue Genehmigung von der Airline.
Boeing 787 von Air France: Nach Moskau darf sie vorerst nicht fliegen.
Boeing 787 von Air France: Nach Moskau darf sie vorerst nicht fliegen.
Flug AF1154 sollte am Mittwochvormittag (26. Mai) eigentlich von Paris nach Moskau-Sheremetyevo fliegen. Doch Russland war nicht damit einverstanden, dass der Dreamliner auf dem Weg Weißrussland umfliegt. Das Land fordert offenbar, dass Air France erst eine neue Genehmigung für die Strecke einholt.
In einer Stellungnahme bestätigte die Fluggesellschaft am Abend die Absage des Hin- und Rückfluges gegenüber aeroTELEGRAPH. Der Mittwochflug nach Moskau wurde «aus operationellen Gründen gestrichen, die mit der Umgehung des weißrussischen Luftraums zusammenhängen und eine neue Genehmigung der russischen Behörden für den Einflug in ihr Staatsgebiet erfordern», so Air France. Ob der Flug am Donnerstag stattfinden kann oder nicht, war zunächst unklar.
Weißrussland wird nicht mehr durchquert
Wie fast alle europäischen Airlines umfliegt auch Air France seit Montag (24. Mai) den Luftraum von Weißrussland, nachdem am Sonntag ein Ryanair-Flug von Griechenland nach Litauen von der Regierung des autokratischen Landes zur Landung gezwungen wurde. Der Vorfall, bei dem ein kritischer Journalist festgenommen wurde, wird von Ryanair als «staatliche Flugzeugentführung» bezeichnet.
Der Europäische Rat beschloss daraufhin, sämtliche Fluggesellschaften aus EU-Ländern aufzufordern, Umwege um Weißrussland zu nehmen. Das sorgt für veränderte Flugverläufe auf vielen Strecken zwischen Europa und Russland, Zentral- und Ostasien. Zusätzlich wurden Airlines aus Weißrussland als Maßnahme gegen die dortige Regierung aus der EU verbannt. Das betrifft hauptsächlich Belavia.
Russland stellt sich hinter Weißrussland
Die russische Regierung stellt sich entschieden hinter Weißrussland. Die Umleitung des Ryanair-Fluges und die Festnahme des Regierungskritikers seien «gerechtfertigt» gewesen. Fluggesellschaften aus Russland und China fliegen auch auf dem Weg zu EU-Zielen weiterhin durch Weißrussland.