Letzte Aktualisierung: um 6:29 Uhr

EC Air

Rumpfstück der verwaisten Boeing 757 von Brüssel fand neuen Eigentümer

Jahrelang stand eine Boeing 757 von EC Air am Flughafen Brüssel herum, bis sie verschrottet wurde. Ein Rumpfstück wurde aber erhalten versteigert - und fand neuen Eigentümer

Nach jahrelangen Vorbereitungen war es am 1. Dezember endlich so weit. Air Kongo nahm ihren Betrieb auf. Inzwischen besteht ihre Flotte aus zwei Boeing 737-800. Neben ihr leistet sich die Demokratische Republik Kongo mit Congo Airways gleich noch eine zweite Nationalairline, die allerdings aktuell wegen finanziellen Problemen nicht aktiv ist.

Im Gegensatz dazu hat das Nachbarland Republik Kongo gar keine Nationalairline mehr. Equatorial Congo Airlines – die als EC Air im Markt auftrat,  stellte ihren Betrieb 2016 ein. Bereits einige Monate zuvor war am Flughafen Brüssel eine ihrer Boeing 757 beschlagnahmt worden. Sie trug das Kennzeichen HB-JJE, weil sie von der Schweizer Charterairline Privatair betrieben wurde – die es ebenfalls nicht mehr gibt.

Schulungsraum, Bed and Breakfast oder Escape Room?

Vergangenen Frühling wurde in Belgien beschlossen, die herumstehende Boeing 757 endlich zu verkaufen, um aus dem Erlös Schulden von EC Air zu begleichen. Ein Flugzeugrecyclingunternehmen kaufte den Jet. Die noch brauchbaren Teile wurden überholt und verkauft, der Rest wurde verschrottet. Ein Teil des Flugzeugs verblieb in Brüssel: Mit einer Tragfläche werden Tests unter extremen Wetterbedingungen durchgeführt.

Ein weiteres Teil wird ebenfalls für die Nachwelt erhalten bleiben. Das Auktionshaus Auctim versteigerte vor Weihnachten ein Teil des hinteren Rumpfes der Boeing 757, wie zuerst das Portal Aviation 24 berichtete. Der «großzügige Innenraum und das industrielle Erscheinungsbild der Flugzeugkabine eignen sich ideal für verschiedene Zwecke wie Schulungsraum, Besprechungsraum, Bed and Breakfast, Studio oder Escape Room», pries es das grün-weiße Bauteil an.

Mit Sitzen und Bordküche

Im Rumpfteil ist noch das ganze Interieur erhalten – also etwa Gepäckfächer, Sitze und Bordküche. Das überzeugte einige. Am Ende wurde das Rumpfstück für 9700 Euro verkauft. Was der neue Eigentümer damit machen wird, ist noch nicht klar.