Letzte Aktualisierung: um 11:03 Uhr

Second-Hand-Markt

Royal Air Maroc lässt Reisende ihre Tickets weiterverkaufen

Einen Second-Hand-Markt gibt es für vieles - aber bislang noch nicht für Flugtickets. Das will Royal Air Maroc ändern.

Wer die günstigste Preisklasse bei einer Airline wählt, zahlt dafür mit Flexibilität. Meistens sind Umbuchungen oder Stornierungen ausgeschlossen. Kommt dann doch etwas dazwischen, bleibt man auf den Kosten sitzen. Royal Air Maroc will den Reisenden eine Alternative bieten.

Sie hat sich mit dem jungen französischen Unternehmen Fairlyne zusammengetan, welches sich darauf spezialisiert hat, Wiederverkäufe von Tickets zu ermöglichen. Mit einem französischen Eisenbahnunternehmen arbeitet die Plattform bereits zusammen, Royal Air Maroc wird die erste Airline sein.

Gutschein nach dem Weiterverkauf

In den nächsten drei bis sechs Monaten will die Fluggesellschaft den Service von Fairlyne in ihren eigenen Verkaufskanälen implementieren. Das Pariser Startup sieht in dem Angebot eine Win-Win-Situation: Durch den Wiederverkauf stehen Reisende zumindest nicht ganz mit leeren Händen da. Und die Airline kann mit einem Platz zwei Mal Geld machen.

Der Mechanismus funktioniert folgendermaßen: Der Fluggast, der sein Ticket nicht mehr haben will, stellt es über das System von Royal Air Maroc und Fairlyne zum Verkauf – zu einem höheren Preis. Wenn sich ein Käufer oder eine Käuferin findet, erhält die verkaufende Person einen Gutschein über einen Teil des Betrages.

Airlines können Bedingungen anpassen

In einem Rechenbeispiel nennt Fairlyne einen Verkaufspreis von 60 Dollar. Dann wird das Ticket für 120 Dollar wiederverkauft. Und der Betrag des Gutscheins für den ursprünglichen Kunden würde 30 Dollar betragen – also die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises.

Den Airlines stehe aber frei, diese Bedingungen selbst anzupassen. Sollte man also den Gutscheinbetrag auf 70 Prozent oder 30 Prozent setzen wollen, sei dies auch möglich. Wie es bei Royal Air Maroc aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Die genauen Bedingungen für die Wiederverkäufe von Tickets nennt die Airline noch nicht.