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Russland

Rossiya will Boeing 747 zurückbringen – eine fliegt schon

Im kommenden Jahr soll die Aeroflot-Tochter wieder regelmäßig mit Boeing 747-400 fliegen. Schon jetzt absolviert einer der Jumbo-Jets von Rossiya einige Passagierflüge.

Es geschah kurz vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine: Im Februar 2022 kündigte Rossiya an, ihre Boeing 747-400 bis Ende 2024 auszusortieren. «Im Rahmen des Programms zur Modernisierung der Flugzeugflotte bereitet sich Rossiya Airlines auf die schrittweise Stilllegung von Boeing 747-Flugzeugen vor», so ein Sprecher damals.

Der Plan: Von den neun Boeing 747-400 sollten sieben 2023 oder früher die Flotte verlassen, die verbliebenen zwei dann 2024. Der Angriff auf die Ukraine und die folgenden westlichen Sanktionen schnitten die Fluggesellschaft jedoch von Ersatzteilen ab, weshalb die Jumbo-Jets früher am Boden blieben. Kurzeinsätze bildeten die Ausnahme, so etwa einer des Flugzeuges mit dem Kennzeichen RA-73286 im Herbst 2023.

Aeroflot preist Boeing 747

Alles sah danach aus, als hätten die Boeing 747, die 2016 von der bankrotten Transaero zur Aeroflot-Gruppe gekommen waren, keine Zukunft. Am Sonntag (22. September) kehrte nun allerdings die 24 Jahre alte 747-400 mit dem Kennzeichen RA-73289 zurück in den Betrieb der Aeroflot-Tochter Rossiya. Sie flog von Moskau nach Krasnojarsk und zurück.

Aeroflot kündigte an, aufgrund der erhöhten Nachfrage zwischen Moskau und Krasnojarsk würde bei Rossiya die «Queen of the Skies» mit Platz für bis zu 522 Reisende am 22., 29. und 30. September auf dieser Route zum Einsatz kommen. «Die Boeing 747 ist eines der geräumigsten Flugzeuge in der Flotte inländischer Fluggesellschaften», schreib Aeroflot weiter und warb: «Wir sehen uns in dem riesigen Doppeldecker!»

Rückkehr für 2025 geplant

Das klingt nach mehr als nur nach einer Werbung für nur drei Flüge. Und tatsächlich soll es nicht dabei bleiben. Denn Anfang September hatte Sergei Aleksandrovsky, Chef der Aeroflot-Gruppe am Rande des Eastern Economic Forum angekündigt: «Wir bereiten die Boeing 747 von Rossiya Airlines für den Betrieb vor. Und nächstes Jahr werden sie in den Himmel zurückkehren.» Wie viele der Jets man reaktiviere, werde man noch entscheiden.

Doch wie ist das möglich, obwohl Russland weiterhin keine Ersatzteile aus dem Westen erhält? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die Aeroflot-Gruppe bezieht die Teile über Umwege und Drittstarten. Oder sie schlachtet einige ihrer neun Boeing 747 aus, um andere betriebsbereit zu machen und zu halten. Auch eine Kombination ist denkbar.