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Neugründung auf Basis von Cityliner

Rom bringt Lufthansa bei Alitalia wieder ins Spiel

Neuer Plan für die italienische Nationalairline: Sie soll auf Basis von Alitalia Cityliner neu entstehen - mithilfe von Lufthansa.

Seit einer Woche hat Italien eine neue Regierung. Der neue Premierminister Mario Draghi hat fast jedes Ministerium mit neuen Leuten besetzt. Und ein wichtiges Dossier, das er und die vielen neuen Minister der breiten Koalitionsregierung zeitnah lösen müssen: Alitalia.

Dabei hat die Regierung Draghi einige Hürden zu überwinden. Die Europäische Union hatte Ende Januar klar gemacht, dass die neue Alitalia nicht einfach die alte mit ein paar Anpassungen sein darf. So dürfe die neu gegründete ITA Italia Trasporto Aereo nicht wie geplant einfach Marke, Abfertigung und Treueprogramm übernehmen. Die alte Regierung reagierte mit einem vagen Schreiben, in dem sie versuchte, Brüssel die Bedenken auszureden.

Regionalairline als neue Basis

Offenbar wird in Rom bereits an einem neuen Plan als Alternative zu ITA Italia Trasporto Aereo gefeilt, wie die Zeitungen La Stampa und La Repubblica schreiben. Er soll die EU-Kommission in Brüssel zufriedenstellen und den Erhalt von Alitalia als bekannte Nationalairline ermöglichen.

Dabei orientiert sich die Regierung Draghi am Beispiel von Swiss. Nach dem Ende von Swissair schuf die Schweiz 2002 mit Milliarden von Wirtschaft und Staat eine neue nationale Fluggesellschaft – auf Basis der Regionaltochter Crossair. In Italien soll nun die neue Fluglinie auf Basis von Alitalia Cityliner entstehen.

Staatskredite zurückzahlen

Wie La Stampa berichtet, soll Cityliner in einem ersten Schritt Flugzeuge, Immobilien, Mitarbeiter, Marke, Flug- und Wartungsaktivitäten und sogar das Vielfliegerprogramm Mille Miglia von Alitalia übernehmen. Danach soll in einem zweiten Schritt die Regionalairline an das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen verkauft werden. Dadurch könnte die alte Airline Kredite zurückbezahlen, den sie vom Staat erhalten hat.

Und danach ist ein dritter Schritt vorgesehen: Der Weiterverkauf der Fluggesellschaft an Lufthansa als strategischen Investor. Die deutsche Fluggesellschaft wurde schon lange vor den letzten Plänen immer wieder mit der italienischen Nationalairline in Verbindung gebracht und zeigte auch wiederholt Interesse.

Fünftes Drehkreuz im Süden Europas

Vor einem Jahr hatte Lufthansa vorgeschlagen, eine enge Partnerschaft mit Alitalia einzugehen. Die beiden Fluggesellschaften würden dabei ihre Flugpläne aufeinander abstimmen, Codeshare-Flüge aufnehmen und den Verkauf koordinieren. Später erwartete Frankfurt einen Wechsel des Bündnisses von Skyteam zu Star Alliance.

Eine Kapitalbeteiligung war damals erst in einem späteren Schritt ein Thema. Nun soll Alitalia schlanker neu aufgestellt werden, was für Lufthansa immer eine Bedingung war. Grundsätzliches Interesse hat man in Deutschland definitiv. Lufthansa-Manager Jörg Eberhart erklärte im Januar 2020: An den vier bestehenden Drehkreuzen Frankfurt, München, Wien und Zürich könne man nicht mehr unbegrenzt wachsen. «Wir brauchen daher einen fünften Hub, einen im Süden Europas.»