Ultrafan
Rolls-Royce startet Bau des ersten Riesentriebwerks
Der Triebwerksbauer hat seinem Ultrafan eine Pause verordnet - allerdings erst, wenn das erste Exemplar fertig ist und läuft. Nun startet der Bau des riesigen Flugzeugmotors.
Grafik des Ultrafans: Die vorderen Triebwerksschaufeln drehen sich wegen des Getriebes langsamer als das restliche Triebwerk und machen es damit effizienter.
Das Planetengetriebe im Detail: Das Bauteil mit einer Größe von etwa einem Meter muss Kräften bis zu 100.000 Pfund standhalten können.
Das Ultrafan-Triebwerk wird groß. Der Durchmesser des Fans wird 356 Zentimeter messen. Das sind nochmal 16 Zentimeter mehr als beim riesigen GE9X der Boeing 777X.
Ein Testgetriebe innerhalb eines Gehäuses im Testzentrum von Rolls-Royce in Dahlewitz.
Der Teststand Power Rig überprüft die Kraftübertragung. Die beiden blauen Gehäuse zeigen, wie groß Industrie-übliche Getriebe-Gehäuse im Vergleich zum Ultrafan-Getriebe sind.
Der zweite Teststand Attitude Rig. Mit Druckkammer und beweglichen Gestell werden dort für Flugzeuge typische Situationen nachgestellt.
Für Tests des Ultrafan in der Luft will der britische Konzern eine Boeing 747-400 umrüsten, um die eigene Testflieger-Flotte zu verstärken.
Grafik des Ultrafans: Die vorderen Triebwerksschaufeln drehen sich wegen des Getriebes langsamer als das restliche Triebwerk und machen es damit effizienter.
Das Planetengetriebe im Detail: Das Bauteil mit einer Größe von etwa einem Meter muss Kräften bis zu 100.000 Pfund standhalten können.
Das Ultrafan-Triebwerk wird groß. Der Durchmesser des Fans wird 356 Zentimeter messen. Das sind nochmal 16 Zentimeter mehr als beim riesigen GE9X der Boeing 777X.
Ein Testgetriebe innerhalb eines Gehäuses im Testzentrum von Rolls-Royce in Dahlewitz.
Der Teststand Power Rig überprüft die Kraftübertragung. Die beiden blauen Gehäuse zeigen, wie groß Industrie-übliche Getriebe-Gehäuse im Vergleich zum Ultrafan-Getriebe sind.
Der zweite Teststand Attitude Rig. Mit Druckkammer und beweglichen Gestell werden dort für Flugzeuge typische Situationen nachgestellt.
Für Tests des Ultrafan in der Luft will der britische Konzern eine Boeing 747-400 umrüsten, um die eigene Testflieger-Flotte zu verstärken.
Im Januar kündigte Rolls-Royce-Chef Warren East an, die Entwicklung der neuen Triebwerksgeneration Ultrafan auf Eis zu legen. Allerdings nicht sofort. Man habe die Absicht, bis 2022 erst «die Phase abzuschließen, in der wir uns im Moment befinden, nämlich den Demonstrator zu entwickeln und vollständig zu testen», sagte East.
So hat der Triebwerkshersteller nun im britischen Derby mit dem Bau dieses ersten Vorführexemplars des Ultrafan begonnen, genannt UF001. Am Montag (29. März) teilte das Unternehmen mit, «das Demonstrationstriebwerk, das einen Fan-Durchmesser von 140 Zoll hat, wird bis Ende des Jahres fertiggestellt sein». 140 Zoll sind mehr als 355 Zentimeter – das ist noch größer als das General-Electric-Triebwerk GE9X, das die Boeing 777X antreibt.
Erster Testlauf mit nachhaltigem Treibstoff
Während der Bau des ersten Ultrafans beginnt, werden bereits andere wichtige Teile für die Lieferung nach Derby zusammengestellt. Im britischen Bristol arbeitet Rolls-Royce am Carbon-Titan-Fan-System und im deutschen Dahlewitz entsteht das Getriebe. Wenn UF001 fertig ist, soll der erste Testlauf mit 100 Prozent nachhaltigem Flugkraftstoff durchgeführt werden.
Rolls-Royce plant den Ultrafan nicht nur in dieser riesigen Version für Langstreckenflieger. Er soll skalierbar sein, das heißt, es könnte auch Versionen für Kurz- und Mittelstreckenmodelle geben. Dass die Entwicklung nach dem Bau und Test des Demonstrators auf Eis gelegt wird, liegt daran, dass sie Branche durch die Corona-Krise ausgebremst wurde. «Ich kann die Flugzeughersteller nicht zwingen, neue Flugzeuge zu entwickeln, und wenn es keine Nachfrage nach ihnen gibt, dann gibt es auch keine Nachfrage nach den Motoren», sagte Konzernchef Warren East.