Keine Triebwerke für NMA
Rolls-Royce gibt Boeing bei der 797 einen Korb
Der britische Triebwerksbauer wird nicht Lieferant für die Boeing 797. Der Zeitplan zum Bau der Motoren sei zu ehrgeizig, so Rolls-Royce.
Mitarbeiterin von Rolls-Royce vor einem Triebwerk: Keine Motoren für die Boeing 797.
Mitarbeiterin von Rolls-Royce vor einem Triebwerk: Keine Motoren für die Boeing 797.
Boeing lud CFM International, Pratt & Whitney und Rolls-Royce vergangenen Sommer ein, Offerten für ein neues Triebwerk einzureichen. Es soll dereinst das New Middle of the Market Airplane oder kurz NMA antreiben, das in der Branche inoffiziell 797 genannt wird. Das neue Mittelstreckenflugzeug soll die 757 ersetzen.
Boeing machte bei der Ausschreibung klare Vorgaben. Der Motor soll 45.000 Pfund Schub leisten und ein Viertel weniger Treibstoff verbrauchen als das Triebwerk des Vorgängermodells Boeing 757. Und der Konzern forderte einen straffen Zeitplan. Schon 2025 soll die erste 797 ausgeliefert werden.
Schon 2025 im Einsatz
Nun hat sich einer der drei Triebwerkshersteller genau darum aus dem Rennen zurückgezogen. Rolls-Royce erklärte am Donnerstag (28. Februar), man glaube zwar an das neue Flugzeug. Aber wir «können uns nicht auf den vorgeschlagenen Terminplan festlegen, um sicherzustellen, dass wir ein reifes Produkt haben, das Boeings Ambitionen unterstützt und unseren internen Anforderungen entspricht», so der britische Konzern in einer Mitteilung.
Kürzlich hatte Boeing die Entscheidung für den Bau des NMA nach hinten verschoben. Eigentlich plante der Konzern, 2019 zu entscheiden, neu will er sich 2020 festlegen. Danach bleiben dem Flugzeugbauer und seinen Lieferanten weniger als fünf Jahre, um das Flugzeug zu entwickeln, bauen und zertifizieren. Viele halten das für ein äußerst ehrgeiziges Vorhaben.