Letzte Aktualisierung: um 12:20 Uhr

Flugzeugwartung

Rolls-Royce bietet günstigere Wartung an

Rolls-Royce kommt den Airlines mit seinen Wartungsverträgen entgegen. In Zukunft bietet er den Kunden mehr Flexibilität zu einem günstigeren Preis.

Der britische Flugzeugmotorenbauer Rolls-Royce knickt ein. Er bietet künftig ein für die Airlines günstigeres Wartungsprogramm für ältere Motoren an – sonst kann er sich im Konkurrenzkampf mit dem amerikanischen Anbieter GE nicht behaupten. «Wenn wir einen alten Motor haben, den die Kunden nur noch für eine begrenzte Zeit benutzen werden, macht ein langfristiger Servicevertrag keinen Sinn», sagte Rolls-Royce-Chef Warren East. Die Kunden forderten für ältere Motoren flexiblere Wartungsmöglichkeiten.

Die langfristigen Serviceverträge, die seit ihrer Einführung vor zwei Jahrzehnten einen Großteil des Gewinns für Rolls-Royce ausmachen, führen zu niedrigeren Wiederverkaufswerten von alten Flugzeugen. Schon im November hatte der Flugzeugbauer gewarnt, dass er wegen der zurückgegangenen Nutzung älterer Maschinen mit Rolls-Royce-Motoren einen Umsatzeinbruch von 507 Millionen Dollar für 2016 erwartet.

Neue Wartungspläne mit mehr Flexibilität

Der neue Service-Plan für ältere Motoren gibt Airlines mehr Wahlmöglichkeiten darüber, wann sie in die Werkstatt gehen und welche Ersatzteile eingebaut werden. Zu den ersten Kunden gehören Cathay Pacific und South African Airlines.

Der Plan, der für neue Motoren angeboten wird, ist eine Art Hybrid zwischen dem langfristig fixierten Total Care Programm und der klassischen Lösung, bei der jeder Wartungsbesuch individuell abgerechnet wird. Das wird den Unterhalt älterer Maschinen mit Rolls-Royce Motoren deutlich vergünstigten. Als erster Kunde unterschrieb American Airlines am 13. Januar einen solchen Vertrag.

Wertverfall für alte Flugzeuge

Eine Schwemme alter Flugzeuge hatte im vergangenen Jahr den Wiederverkaufswert einer zehn Jahre alten Boeing 777 auf zehn Millionen Dollar gedrückt. Dabei kostet eine 15 Jahre alte Boeing 777-200ER mit Rolls-Royce-Motor laut dem Bewertungsspezialisten Oriel im Wiederverkauf zwei Millionen Dollar weniger als das gleiche Modell mit GE Motor. Die teurere Wartung ist der Grund.

Rolls Royce muss mit den neuen Plänen ein Spagat gelingen. Denn das Londoner Unternehmen erwirtschaftet zwei Drittel des Gewinns mit Reparaturverträgen. Es verkauft seine Motoren in der Regel zu einem Verlust, und bringt 80 Prozent der Kunden dazu, profitträchtige langfristige Wartungsverträge zu unterschreiben. «Wenn wir von vorn herein einen besseren Wert anbieten, haben wir eine größere Chance, überhaupt langfristige Verträge abzuschließen», so East.