Angebot abgelehnt
Riesiger Streik bei Boeing geht weiter
Der amerikanische Flugzeugbauer hatte dringend darauf gehofft, den Streik von rund 33.000 Angestellten mit dem aktuellen Angebot zu beenden. Vergebens.
Boeing-Produktion: Arbeitende Angestellte dringend benötigt.
Boeing-Produktion: Arbeitende Angestellte dringend benötigt.
«An erster Stelle steht heute für alle die Beendigung des IAM-Streiks», schrieb Boeing-Chef Kelly Ortberg am Mittwoch (23. Oktober) an das Personal. «Wir haben fieberhaft daran gearbeitet, eine Lösung zu finden, die für das Unternehmen funktioniert und den Bedürfnissen unserer Beschäftigten gerecht wird.»
Der Flugzeugbauer hatte den rund 33.000 Angestellten, die seit dem 13. September streiken, unter anderem angeboten: eine 35-prozentige Lohnerhöhung über vier Jahre, eine Einmalzahlung von 7000 Dollar, die Wiedereinführung von abgeschafften Bonuszahlungen sowie Verbesserungen bei der Rente. Die Gewerkschaft International Association of Machinists and Aerospace Workers IAM hatte das Angebot am Wochenende für würdig befunden, es den Streikenden zur Abstimmung am Mittwoch vorzulegen.
Boeings Angebot abgelehnt
Doch Boeings Wunsch nach einer Beilegung des Konflikts erfüllt sich nicht. Die IAM erklärte nach der Stimmenauszählung: «Der Boeing-Streik wird fortgesetzt, da die Arbeiterinnen und Arbeiter den neuesten Vorschlag des Unternehmens ablehnen.»
Das Angebot sei mit 64 Prozent abgelehnt worden. «Nach zehn Jahren voller Opfer haben wir noch immer aufzuholen, und wir hoffen, dies durch eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen zu tun», schreiben die IMA-Distrikt-Verantwortlichen Jon Holden und Brandon Bryant. Der gewählte Verhandlungsausschuss hatte Boeings Vorschlag zuvor weder zur Annahme noch zur Ablehnung empfohlen.
Schon jetzt riesige Verluste
Im Angesicht des Streiks hat der Konzern für das dritte Quartal einen Reinverlust von fast 6,2 Milliarden Dollar verkündet. Bereits vorher hatte Boeing eine Restrukturierung angekündigt, bei der auch 17.000 Stellen abgebaut werden sollen. Außerdem erwägt der Konzern den Verkauf von Geschäftsbereichen.