Boom Overture
Virgin lässt Boom Supersonic sitzen
Die britische Gruppe hielt Optionen für den Kauf des Überschall-Jets. Jetzt hat die Virgin Group diese verfallen lassen und will keine Boom Overture mehr.
Overture von Boom Supersonic: Die Maschine kommt immer später.
Overture von Boom Supersonic: Die Maschine kommt immer später.
Top oder Flop? Bei Boom Supersonic scheiden sich in der Branche die Geister. Die einen sehen eine große Nachfrage nach Überschallflügen, wie United-Airlines-Chef Scott Kirby. Er hat Vorverträge für bis zu 50 Maschinen vom Typ Ouverture abgeschlossen.
Andere sind skeptisch. Sogar Triebwerkshersteller Rolls-Royce, der eigentlich den Antrieb hätte entwickeln sollten, ist im vergangenen Sommer aus dem Projekt ausgestiegen – mit der Begründung, dass zivile Überschallflugzeuge derzeit keine Priorität hätten.
Frist verstreichen lassen
Und noch ein weiterer potenzieller Kunde wendet sich vom Projekt ab. Der britische Milliardär Richard Branson, Eigentümer der Virgin Group mit unter anderem der Fluggesellschaft Virgin Atlantic Airways, hat eine Option für den Kauf von Jets von Boom Supersonic verstreichen lassen, berichtet The Telegraph.
Amders als American Airlines, United Airlines und Japan Airlines hatte das Management um Richard Branson zumindest keine Vorverträge für die Ouverture abgeschlossen. Boom Supersonic liegen aktuell Aufträge für rund 130 Maschinen. Es heißt jedoch, dass Branson die Entwicklung von Boom weiterhin genau beobachten will.
Immer wieder verzögert
Die Overture ist darauf ausgelegt, 65 bis 80 Passagiere mit Mach 1,7 über Wasser zu befördern – das ist doppelt so schnell wie die derzeit schnellsten Verkehrsflugzeuge. Geplant ist eine Reichweite von 4250 Seemeilen oder 7870 Kilometern. Das Flugzeug soll mehr 600 Routen rund um die Welt in nur der Hälfte der Zeit fliegen können.
Das Projekt wird immer wieder von Verzögerungen zurückgeworfen. Der erste Flug des Testfliegers XB-1 war einst für 2017 angekündigt und wurde seither mehrfach verschoben. Die ersten Flugtests sind jetzt für dieses Jahr geplant. Boom kündigte im vergangenen Monat an, dass sich der Erstflug der Overture in Originalgröße bis 2027 verzögere. Die Inbetriebnahme ist aktuell für 2030 geplant.