Qunar
Chinesisches Online-Reisebüro startet Airline
Die chinesische Reisebuchungsseite Qunar hat Ärger mit den Airlines. Den Boykott will sie offenbar umgehen, indem sie eine eigene Fluggesellschaft gründet.
Qunar: Die Reiseseite hat Probleme mit Airlines – und gründet prompt eine eigene.
Qunar: Die Reiseseite hat Probleme mit Airlines – und gründet prompt eine eigene.
Gleich neun Fluggesellschaften haben Qunar boykottiert, darunter auch die größten des Landes. China Eastern Airlines, China Southern Airlines und Hainan Airlines und Co. werfen dem Online-Reisebüro eine unfaire Preispolitik vor. Sie stützen diese Vorwürfe auf Beschwerden von Passagieren. Eine Lösung des Konflikts ist noch nicht in Sicht.
Für eine Reisebuchungsseite wie Qunar bedeutet der Boykott einen deutlichen Einnahmenrückgang. 53 Prozent des Umsatzes der Internetseite wurden im vergangenen Jahr durch Flugbuchungen generiert. Qunar geht nun nicht etwa auf die Airlines zu, um den Umsatz zu retten – im Gegenteil. Wie verschiedene chinesische Zeitungen berichten, plant das Portal, eine eigene Fluggesellschaft zu gründen.
Sitz der Airline wohl in Shenzhen
Dabei will Qunar vor allem von den eigenen Stärken profitieren – dem Reservierungs- und Buchungssystem. Die anderen Teile sollen von bisher noch unbekannten Investoren finanziert und organisiert werden. Wer die neuen Investoren sind, ist noch nicht offiziell. Doch in der Branche spekuliert man, dass es die Immobilien- und Finanzgruppe Baoneng sein könnte, die schon länger plant, eine eigene Fluglinie zu gründen. Hinter Qunar selbst steht die chinesische Suchmaschine Baidu.
Viel bekannt ist über die neue Qunar-Airline noch nicht. Laut verschiedenen Medienberichten soll die Basis aber in Shenzhen liegen – ein weiterer Hinweis auf die Partnerschaft mit der Baoneng Group, deren Sitz ebenfalls in der chinesischen Stadt liegt. Die Zielkundschaft der neuen Fluggesellschaft soll aus Ferien- und Low-Budget-Reisenden bestehen. Die neue Airline plant sowohl Inlands- als auch internationale Routen anzubieten.