Ungebremste Expansion
Regional Express will von sechs auf 30 Boeing 737 wachsen
Die australische Regionalairline litt unter der Pandemie. Dann bekam sie Staatshilfe und begann Qantas und Virgin Australia anzugreifen. Jetzt will Regional Express Rex die Konkurrenten noch mehr unter Druck setzen.
Boeing 737 von Rex: Der Expansionshunger ist noch nicht gestillt.
Boeing 737 von Rex: Der Expansionshunger ist noch nicht gestillt.
Kurz nachdem die Pandemie ausgebrochen war, stellte Regional Express dem Staat ein Ultimatum. Sollte er keine Hilfe leisten, werde man den Großteil des Linienverkehrs einstellen und so viele Kommunen vom Netz nehmen. Die Drohung wirkte. Die australische Regionalfluglinie erhielt mehr Corona-Hilfe als Qantas und Virgin Australia zusammen – und schaltete auf Angriff.
Regional Express erweiterte die Flotte, die einst aus 43 Saab 340 bestanden hatte, um große Flugzeuge. Inzwischen umfasst sie 57 Saab 340 und sechs Boeing 737-800. Mit den größeren Jets hat Rex, wie Fluglinie kurz genannt wird, ihr Netz erweitert und verbindet jetzt auch die großen Städte Sydney, Melbourne, Brisbane, Adelaide und Perth miteinander. Damit greift sie Qantas und Virgin Australia an.
Verweis auf Größenvorteile
Die neue Strategie beflügelt Regional Express offensichtlich. Denn bereits Ende vergangenen Jahres erklärte das Management, sich weitere acht Boeing 737 anschaffen zu wollen. Jetzt hat es seine Ambitionen nochmals hochgeschraubt. Man wolle alle zwei bis drei Monate einen neuen Jet einflotten, erklärte dieser Tage Chef Lim Kim Hai gemäß dem Portal Australian Aviation.
Die Flotte soll dadurch in den kommenden fünf bis sieben Jahren von heute sechs auf 30 Boeing 737 anwachsen. «Das ist ein sehr gutes mittelfristiges Ziel», sagte Lim. «Es spricht viel für Größenvorteile.» Damit würde Rex einen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit verdoppelten Flugzeugpark besitzen.