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Nach Ju-52-Absturz

Schweizer Regierung lässt Flugaufsicht untersuchen

Vor zwei Jahren stürzte in der Schweiz eine Junkers Ju-52 von Ju-Air ab. Offenbar machten die Unfallermittler auch Mängel bei der Aufsichtsbehörde aus.

20 Menschen kamen ums Leben, als eine Junkers Ju-52 am 4. August 2018 in den Schweizer Alpen abstürzte. Rund zwei Jahre später hat die schweizerische Flugunfalluntersuchungsbehörde Sust ihren letzten Bericht zum Absturz des Flugzeuges mit dem Kennzeichen HB-HOT abgeschlossen. Offiziell vorgelegt wird der Abschlussbericht erst im Oktober.

Davor haben «die von der Untersuchung betroffenen und an ihr beteiligten Personen» Zeit, Rückmeldungen zu geben. Unter anderem hat auch das Schweizer Ministerium für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Uvek den Bericht erhalten. Und prompt reagiert.

Ju-52 war oft zu langsam und tief unterwegs

Die Regierung hat das Nationale Luft- und Raumfahrtinstitut der Niederlande damit beauftragt, die Schweizer Flugaufsicht auf «systemische Aspekte der Aufsicht» hin zu untersuchen. Denn das Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl kommt in dem Bericht zum Ju-52-Absturz nicht gut weg, schreibt die Sonntagszeitung

Konkret geht es offenbar darum, dass das Bazl der Betreiberin der Junkers Ju-52, der Ju-Air, zu viel habe durchgehen lassen. Untersuchungen der Flugschreiberdaten in den Vormonaten des Absturzes haben ergeben, dass das historische Flugzeug regelmäßig zu tief und zu langsam unterwegs war. Zudem wurden strukturelle Schäden am Flieger entdeckt, die eigentlich hätten erkannt werden müssen.

Bei Ju-Air nicht gut genug hingesehen

Daher besteht offenbar der Verdacht, dass das Bazl als Aufsichtsbehörde nicht genau genug hinsah, wenn es um die Kontrolle von Ju-Air ging. Die Untersuchung gehe über die Aufsicht historischer Luftfahrzeuge hinaus, heißt es in der Sonntagszeitung. Bis Frühling 2021 soll die Untersuchung abgeschlossen sein.