Ramechhap statt Kathmandu
Nur noch Flüge vom Provinznest nach Lukla
Nepals Behörden und die Tourismusbranche wollen den Ausgangspunkt für Flüge an den gefährlichsten Flughafen der Welt ändern. Statt in Kathmandu sollen sie in einer Kleinstadt starten.
Der kleine Flughafen Ramechhap in Manthali.
Früher war er nur Ausweichflughafen für Lukla-Flüge. Jetzt könnte er zum Ausgangspunkt aller Flüge werden.
Einrichtungen gibt es im Airport kaum – hier ein Blick ins Terminal.
Der Kontrollturm von Ramechhap.
Bewohner der Stadt stellen vor dem Flughafen Verkaufsstände auf.
Von Ramechhap sollen künftig alle Flüge zum Himalaya-Flughafen Lukla (im Bild) gehen.
Lukla ist seinerseits oftmals überlastet.
Der kleine Flughafen Ramechhap in Manthali.
Früher war er nur Ausweichflughafen für Lukla-Flüge. Jetzt könnte er zum Ausgangspunkt aller Flüge werden.
Einrichtungen gibt es im Airport kaum – hier ein Blick ins Terminal.
Der Kontrollturm von Ramechhap.
Bewohner der Stadt stellen vor dem Flughafen Verkaufsstände auf.
Von Ramechhap sollen künftig alle Flüge zum Himalaya-Flughafen Lukla (im Bild) gehen.
Lukla ist seinerseits oftmals überlastet.
Er gilt als der gefährlichste Flughafen der Welt. Der Tenzing-Hillary Airport im nepalesischen Lukla liegt auf 2846 Metern über Meer, hat eine nur 527 Meter lange Piste an dessen Ende eine Felswand steht und leidet oft unter schlechtem Wetter. Und doch gibt es in der Hochsaison bis zu 50 tägliche Flüge aus Kathmandu, die im kleinen Dorf im Himalaya landen.
Die Dornier 228, Let L-410 und DHC 6 Twin Otter bringen Trekking-Touristen in die atemberaubende Everest-Region. Die Anflüge konzentrieren sich auf die Morgenstunden. Dann ist das Wetter meistens besser. Später ziehen gerne Wolken auf. Rund 25 Minuten dauert ein Flug.
Zuerst eine Busfahrt
In diesem Frühjahr waren die Flüge nach Lukla kürzer. Denn sie starteten nicht in Kathmandu, sondern im kleinen Ramechhap. Der Grund: Die Piste des einzigen internationalen Flughafens Nepals wurde nachts renoviert, deshalb mussten viele Flüge aus dem Ausland am Morgen abgefertigt und die Inlandsflüge verlegt werden. Das gleiche Szenario wiederholt sich vom 1. September bis zum 31. Dezember. Dann werden die Rollwege am Tribhuvan International Airport von Kathmandu erneuert.
Um den Flughafen in dieser Zeit zu entlasten, werden wiederum die Lukla-Flüge nach Ramechhap verlegt. Für Touristen hat das einen gravierenden Nachteil – sie müssen erst eine vier- bis fünfstündige Busfahrt von der nepalesischen Hauptstadt in das kleine Provinznest hinter sich bringen, bevor sie nach wenigen Minuten Flug in Lukla ankommen. Bei frühen Abflügen ist sogar eine Hotelübernachtung nötig.
Kathmandu entlasten
Dem Ansturm wird der kleine Ramechhap Airport mehr schlecht als recht gerecht. Das Terminal besitzt nur einen Raum für wartende Reisende in der Größe eines größeren Wohnzimmers. Verpflegung und Getränke gibt es nur an mobilen Ständen, welche die Bewohner der angrenzenden Stadt Manthali neben dem Flughafengelände aufstellen. Hotels mit höherem Standard gibt es dort keine.
Und dennoch gibt es Bestrebungen, Lukla-Flüge künftig ganz nach Ramechhap zu verlegen. Die Civil Aviation Authority of Nepal CAAN hat bereits die Genehmigung erteilt, die Strecke auch künftig zu bedienen. Und sie hat Nepal Airlines, Tara Air, Sita Air und Summit Air aufgefordert, dies auch zu tun. So könne man den überlasteten Flughafen Kathmandu entlasten.
Trekkinganbieter sind dafür
Auch die Trekking Agencies’ Association of Nepal will die Verlegung der Flüge. Sie fordert sogar ein Verbot von Nonstopflügen ab Kathmandu, die Airlines wie Tara Air immer noch vereinzelt anbieten. Denn sie verdienen an der Buchung der Flugtickets mit. Onlinebuchungen gibt es in Nepal so gut wie kaum. Zudem können sie mit der Busfahrt eine Zusatzdienstleistung verrechnen.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen des Flughafens Ramechhap.