Streit mit Airbus eskaliert
Qatar Airways groundet 13 Airbus A350
Katars staatliche Airline zieht 13 ihrer Airbus A350 aus dem Verkehr und verweist auf ein Flugverbot ihrer Aufsichtsbehörde. Es geht um die Oberfläche des Rumpfes.
Airbus A350-1000 von Qatar Airways: 23 fehlen noch.
Airbus A350-1000 von Qatar Airways: 23 fehlen noch.
Anfang des Jahres sollte ein Airbus A350-900 von Qatar Airways eine Sonderlackierung erhalten. Doch als das alte Farbkleid des Flugzeuges mit dem Kennzeichen A7-ALL abgetragen war, zeigte sich ein Problem. Airbus erklärte damals, es handele sich lediglich um «einige Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenbeschichtung» des Fliegers.
Doch das Problem war damit nicht aus der Welt. Der A350 steht immer noch in Toulouse. Und im Juni drohte Airline-Chef Akbar Al Baker damit, in diesem Jahr keine Flugzeuge mehr von Airbus anzunehmen. Grund sei eine «ernste» Meinungsverschiedenheit. Aus Branchenkreisen hieß es, Qatar Airways und Airbus würden sich um die Lackierung eines Airbus A350 und einige andere Punkte zum Thema Qualitätskontrolle streiten.
Oberfläche des Rumpfes unterhalb des Lacks
Jetzt folgt der nächste Paukenschlag. Am Donnerstagnachmittag (5. August) teilte Qatar Airways mit, dreizehn ihrer Airbus A350 seien von ihrer Aufsichtsbehörde mit einem Flugverbot belegt worden. Man habe die Flieger aus dem Verkehr gezogen. Qatar Airways beobachte zudem weiterhin genau den Zustand ihrer Airbus-A350-Flotte, «bei der sich die Oberfläche des Rumpfes unterhalb der Lackierung immer schneller abnutzt».
Als Ersatz habe man bereits Maßnahmen ergriffen, um die «A330-Flotte mit sofortiger Wirkung wieder in Betrieb zu nehmen», schreibt die Fluggesellschaft. Man prüfe auch andere Lösungen und kooperiere mit allen Leasingfirmen, die vom A350-Flugverbot betroffen seien und mit der Inspektion ihrer Flugzeuge begonnen hätten.
Al Bakers Forderungen an Airbus
Airline-Chef Akbar Al Baker sagte: «Angesichts dieser jüngsten Entwicklung erwarten wir aufrichtig, dass Airbus diese Angelegenheit mit der gebührenden Aufmerksamkeit behandelt, die sie erfordert.» Man erwarte, dass der europäische Flugzeugbauer vor der Auslieferung weiterer A350 die Ursache ermittele und den zugrunde liegenden Fehler zur Zufriedenheit von Qatar Airways und der Aufsichtsbehörde dauerhaft behebe.
Auf Anfrage von aeroTELEGRAPH teilte Airbus nur mit, man äußere sich nicht zu den Aktivitäten der Kunden und behandele Gespräche vertraulich. Qatar Airways betreibt 34 A350-900 und 19 A350-1000. Sie hat zudem Bestellungen für 23 weitere A350-1000 offen.