Letzte Aktualisierung: um 10:09 Uhr

Überflugverbote

Qatar-Airways-Chef nimmt Uno in die Pflicht

Der Boykott der Nachbarstaaten macht Qatar Airways schwer zu schaffen. Deren Chef sucht nun Hilfe bei der internationalen Luftfahrtorganisation Icao.

Das internationale Drehkreuz Doha droht abgehängt zu werden. Das Überflugsverbot und das Verbot für Flüge nach Katar der Nachbarländer wirkt sich stark auf die Buchungen aus. Die Netto-Buchungen nach und ab Katar zu internationalen Zielen haben sich laut der Verkaufsplattform Travelport in den negativen Bereich gedreht und betragen minus 23.000. Das heißt: Die Stornierungen übertreffen die neuen Buchungen deutlich.

Am härtesten bekommt das Qatar Airways zu spüren. Der Fluggesellschaft verbleiben vor allem noch internationale Routen aus dem Land, einige Flüge verlängern sich durch das Verbot um Stunden. Chef Akbar Al Baker ruft daher nun die Uno-Luftfahrtorganisation Icao auf, einzugreifen.

«Juristische Wege»

«Es gibt juristische Wege, dagegen vorzugehen», so Al Baker zum Nachrichtensender CNN. Die Icao solle sich stark dafür einsetzen, diese «illegalen» Vorgehensweise der Nachbarländer zu beenden. Er beruft sich dabei auf die 1944 unterzeichnete Chicagoer Konvention, die Überflüge der Unterzeichnerstaaten garantiert. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain haben den Vertrag unterzeichnet, Saudi-Arabien nicht.

Zugleich kritisierte Al Baker auch, dass die Qatar-Büros von Saudi-Arabien geschlossen wurden. «Airline-Büros sind keine politischen Einrichtungen», so Al Baker. «Wir wurden wie eine kriminelle Organisation behandelt und konnten unseren Passagieren keine Entschädigungen zahlen», beschwert er sich weiter.

Alle Verbindungen ausgesetzt

Ägypten, Bahrain, Saudi-Arabien und  die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am Montag (5. Juni) ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Die Luftfahrt ist davon sehr direkt betroffen: Der Luftraum der fünf Länder ist für katarische Flieger gesperrt. Alle Verbindungen zwischen den Ländern sind ausgesetzt.