Mit Boeing 787-9
Qantas führt Testflüge von New York nach Sydney durch
Die australische Fluggesellschaft will wissen, was Flüge von mehr als 20 Stunden mit Passagieren und Besatzung machen. Dazu führt Qantas jetzt Tests durch.
Dreamliner von Qantas: Ultralange Flüge mit Passagieren und Besatzung.
Dreamliner von Qantas: Ultralange Flüge mit Passagieren und Besatzung.
Bis zum Ende des Jahres will Qantas entscheiden. Die australische Fluggesellschaft möchte schon ab 2022 nonstop von Sydney nach London und New York fliegen. Noch gibt es aber einige offene Fragen. Gibt es ein Flugzeug, das diese Strecken effizient fliegen kann? Rechnen sich die Routen überhaupt? Jetzt klärt Qantas eine weitere ab: Halten Menschen Flüge von 22 Stunden überhaupt aus?
Um die letzte Frage zu beantworten, wird die Fluggesellschaft in den kommenden Monaten drei Testflüge durchführen, wie sie am Donnerstag (22. August) bekannt gab. Dafür verwendet sie Dreamliner, die Boeing frisch an sie ausliefert. Qantas hat 14 787-9 bestellt, acht wurden bisher ausgeliefert.
40 Passagiere an Bord
Die rund 40 Testpassagiere an Bord werden von Wissenschaftlern der University of Sydney mit tragbaren Messgeräten ausgestattet. Sie zeichnen Schlafmuster und Bewegungen auf. Aber auch den Einfluss von Essen und Licht auf die innere Uhr wollen die Forscher betrachten. Gleichzeitig zeichnen Experten der Monash University in Melbourne die Gehirnströme der Piloten auf und messen, wie aufmerksam sie vor, während und nach dem Flug sind. Das braucht Qantas, um die Erlaubnis der Luftfahrtbehörden zu erhalten.
Erste Erfahrungen mit langen Flügen hat Qantas schon. Im März 2018 startete die Fluglinie Nonstopflüge zwischen Perth und London. Sie dauern 17,5 Stunden. Mit der Auslastung ist sie sehr zufrieden. In den ersten zwölf Monaten waren 94 Prozent der Sitze verkauft. Deshalb hat Qantas auch weiterhin starkes Interesse an den beiden anderen Routen.
Flugzeugbauer an der Arbeit
Airbus wird für das Projekt Sunrise, wie Qantas die neuen Ultralangstrecken nennt, offenbar den A350-1000 ULR ins Rennen schicken. Der europäische Flugzeugbauer stellt die A350-Variante mit mehr Reichweite offenbar bald erstmals öffentlich vor. Boeing arbeitet an einer Variante der 777-8, die weiter fliegen soll. Kürzlich wurde aber bekannt, dass diese Arbeiten auf Eis gelegt worden sind.