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Marode Turbinenteile an B747

Die australische Luftfahrtbehörde fand heraus, was zum Triebwerksausfall eines Qantas-Jumbos führte: Alte Bauteile.

Die 213 Passagiere von Qantas-Flug QF74 von San Francisco nach Sydney kamen mit dem Schrecken davon. Schon kurz nach dem Start am 30. August 2010 hörten sie ein lautes Geräusch. Auf rund 9000 Metern Höhe und etwa 450 Kilometer vom Startort entfernt traten in der Folge aus Triebwerk Nummer 4 der Boeing B747 Flammen aus. Trümmerteile flogen durch die Luft und beschädigten die Turbinenverkleidung des Fliegers und die Tragflächen. Die Piloten schalteten das Triebwerk umgehend ab und kehrten an den Ausgangspunkt ihrer Reise um. Nachdem sie über dem Meer einen Großteil des Treibstoffs abgelassen hatten, landeten sie sicher wieder in San Francisco.

Nun hat die australische Luftfahrtbehörde ATSB den Abschlussbericht zum Zwischenfall veröffentlicht. Das Ergebnis: Die Rotorblätter der Turbinen waren altersschwach. Daher hätte sich eines von ihnen von der Befestigung gelöst und auf diese Weise die anderen beschädigt. Das habe dazu geführt, dass das Triebwerk ausfiel, Flammen austraten und Bauteile sich ablösten und durch die Luft flogen. Im Mai 2009 war das Triebwerk zum letzten Mal überholt worden. Damals hatten die Rotorblätter des Triebwerks RB211 von Rolls Royce laut dem Bericht eine Flugzeit von 80’000 Stunden hinter sich. Das entspricht etwa 10’000 Starts und Landungen. Die Befestigung hatte 72’000 Stunden oder 9000 Starts und Landungen hinter sich gebracht.

Neue Befestigungen sollen Zwischenfälle verhindern

Rolls Royce reagierte bereits auf den Bericht. In über 40 Millionen Stunden Flugzeit sei das das erste Vorkomnis dieser Art. Dennoch brachte man auch einen Lösungsvorschlag an, wie die älteren Rotorblätter in Zukunft geschont werden können. In den nächsten Inspektionen wird den Airlines empfohlen, die Befestigungen der Rotorblätter durch neuere und robustere zu ersetzen, um ähnliche Zwischenfälle zu vermeiden. Bei Qantas hieß es, 28 der insgesamt 72 RB211-Triebwerke seien schon überholt worden, in den nächsten zwölf Monaten soll die gesamte Flotte erneuert sein.