Letzte Aktualisierung: um 13:02 Uhr

Puerto Real

Airbus macht ein spanisches Werk dicht

Der europäische Flugzeugbauer schließt sein Werk in Puerto Real. Langfristige Kurzarbeit, freiwillige Kündigungen und Versetzungen innerhalb der Gruppe sollen die Wettbewerbsfähigkeit von Airbus in Spanien sichern.

Die Entscheidung ist gefallen. Airbus hat angekündigt, dass die Produktion in der spanischen Provinz Cádiz an einem Standort zentralisiert wird. Gewählt wurde die Fabrik von El Puerto de Santa María.

Ohne es zu erwähnen, bestätigte der europäische Flugzeugbauer damit die Schließung des Werkes in Puerto Real. Die Verlegung der Produktion nach El Puerto de Santa María werde sobald wie möglich beginnen, so Airbus. Laut der spanischen Zeitung El Pais wird der Prozess jedoch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Umbau von drei Ex-Iberia-Airbus-A330

Während die Fabrik in Puerto Real auf Verkehrsflugzeuge spezialisiert ist, fokussiert sich das Werk in El Puerto de Santamaría auf Militärflugzeuge. Airbus teilt mit, dass alle Arbeitsplätze in der andalusischen Provinz gesichert seien. «Alle Angestellten werden weitere Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe bekommen», heißt es in der offiziellen Meldung.

Vor einigen Wochen bestätigte die spanische Regierung eine Bestellung von drei Airbus A330 MRTT. Laut Luftfahrtkreisen handelt es sich um Maschinen, die früher für Iberia unterwegs waren und umgerüstet werden. Die spanische Fluggesellschaft habe den Leasingvertrag früher als geplant gekündigt.

El Puerto de Santa María übernimmt zivile Aufgaben

Die Umwandlung der A330 in A330 MRTT zur Beförderung von Soldaten und Luftbetankung von Kampfflugzeugen wird über 800 Arbeitsplätzen in Spanien schaffen. Das Projekt wird nach einem Ausschreibungsprozess vergeben. Sollte Airbus den Vertrag definitiv erhalten, was allgemein erwartet wird, werden die Maschinen in Getafe bei Madrid umgebaut. Die staatliche Investition bei diesem Projekt wird 148 Millionen Euro betragen.

Zusätzlich bekam Airbus zwei andere Aufträge der spanischen Regierung, die zweite Phase des Future Combat Air Systems und ein Kauf von 40 Hubschraubern (36 H135 und vier H165). Dadurch sollten weitere 2650 Arbeitsplätzen im Land entstehen. Das Werk in El Puerto de Santa Maria ist zwar auf militäre Flugzeuge eingerichtet. Dennoch wird es nicht davon profitieren. Es wird bald die Produktion der Höhenleitwerke der A350 und A330, sowie der Höhenruder der A320-Familie von Puerto Real übernehmen.

Kurzarbeit und freiwillige Kündigungen

Die Verlegung der Produktion zu einem Standort bei Cádiz ist nicht die einzige Entscheidung von Airbus in Spanien. Die Firma bedauert in einer Mitteilung, dass keine Einigung mit den Gewerkschaften erzielt wurde. Trotzdem werde man dafür sorgen, «die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit von Airbus in Spanien zu sichern». Ein langfristiger Kurzarbeit-Plan für die Airbus-Zivilflugzeugsparte, freiwillige Kündigungen und Versetzungen von Mitarbeitenden innerhalb der Gruppe gehören dazu.