Letzte Aktualisierung: um 20:40 Uhr

Flug nach Punta Cana

Prügelei an Bord zwingt Condor-Crew zur Landung

Ein Flug von Frankfurt nach Punta Cana kam erst nach 24 Stunden am Ziel an. Schuld waren eine Prügelei an Bord der Boeing 767 von Condor und fehlende Hotelbetten auf den Azoren.

Wie jeden Sonntagnachmittag startete Flug DE2208 auch am 18. Juni in Frankfurt. Rund neuneinhalb Stunden später hätten die urlaubshungrigen Passagiere in Punta Cana aus der Boeing 767-300 ER von Condor aussteigen und in ihre Hotelanlagen fahren sollen. Doch es kam anders.

Die Reise in die Dominikanische Republik dauerte dieses Mal 24 Stunden. Schuld für die Verspätung war jedoch nicht die Fluggesellschaft. An Bord der Boeing 767 war es zu einer Prügelei gekommen. «Während des Fluges ist es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Gästen gekommen», bestätigt eine Sprecherin von Condor gegenüber aeroTELEGRAPH. Besatzungen würden auf solche Situationen spezifisch geschult.

Zu wenige Hotelbetten auf den Azoren

Doch alles nützte dieses Mal nichts. Der Crew gelang es nicht, die Hitzköpfe zu beruhigen. «Der Kapitän entschied sich deshalb, wie in einem solchen Szenario vorgesehen, für eine außerplanmäßige Zwischenlandung in Ponta Delgada», so die Sprecherin. Am Flughafen auf den Azoren seien die Täter der Polizei übergeben worden.

Das primäre Problem war damit gelöst. Doch ein neues war entstanden. Weil das ganze Bohei Zeit gekostet hatte, hätte das Cockpit- und Kabinenpersonal beim Weiterflug die gesetzlichen Arbeitszeitbeschränkungen überschritten. Und es war nicht mehr möglich, am Sonntag nach Punta Cana weiterzufliegen. Und nun gab es nochmals ein neues Problem. In Ponta Delgada gab es zu wenig freie Hotelbetten zur Unterbringung der Condor-Fluggäste.

Eine Nacht auf Teneriffa

Deshalb flog die Boeing 767 mit dem Kennzeichen D-ABUD nach Teneriffa. Dort wurden alle Gäste in Hotels untergebracht und verpflegt. Die Weiterreise von den Kanaren in die Dominikanische Republik fand dann am Montagabend (19. Juni) statt. «Die verspätete Ankunft unserer Gäste bedauern wir sehr. Allerdings hat Sicherheit zu jedem Zeitpunkt höchste Priorität», so die Condor-Sprecherin.