Letzte Aktualisierung: um 18:09 Uhr

Gulfstream G650

Privatjetflug des Sohnes beschmutzt politisches Erbe von Indonesiens Ex-Präsident

Indonesien hat einen neuen Präsidenten. Der Ex-Präsident ist aber weiter präsent. Ein Flug mit einer Gulfstream hat seine Pläne allerdings erstmal durchkreuzt.

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Im dritten Anlauf hat es für den 73-jährigen Ex-General Prabowo Subianto endlich geklappt. Er ist am Sonntag (20.Oktober) als Indonesiens neuer Präsident in Jakarta vereidigt worden – rund acht Monate nach der Wahl. Er ist der Nachfolger von Joko Widodo, der seit 2014 an der Spitze des südostasiatischen Inselstaates stand.

Es wird erwartet, dass Subianto die Politik seines Vorgängers im Wesentlichen weiterführt. Unter Widodo wurde die Infrastruktur in dem südostasiatischen Inselstaat mit seinen rund 17.000 Inseln deutlich ausgebaut. Laut einem Bericht der BBC sind unter Widodo 16 neue Flughäfen, 18 neue Häfen, 36 Dämme und mehr als 2000 Kilometer mautpflichtige Straßen entstanden.

Mit der Gulfstream in die USA

Ganz von der Bildfläche ist Ex-Präsident Joko Widodo auch nicht verschwunden. Zum einen ist sein ältester Sohn, Gibran Rakabuming Raka, zum Vizepräsidenten ernannt worden. Zum anderen wollte Widodo die Verfassung ändern, damit sein jüngster Sohn bei den kommenden Regionalwahlen für ein politisches Amt kandidieren kann. Nur steckt der jüngste Sohn Kaesang Pangarep allerdings tief in einer Korruptionsaffäre. Mittendrin ein Flug in einem Privatjet in die USA.

Im August flog Kaesang Pangarep mit seiner Frau von Jakarta nach Los Angeles. Gudono postete in den Sozialen Netzwerken ein Bild mit dem Titel «U.S.A. here we go», berichtet auch die New York Times. Soweit, so normal. Doch die Gulfstream G650 ER soll dem singapurischen Tech-Tycoon Gang Ye gehören. Dieser hat wiederum in der Stadt Surakarta investiert, wo Kaesangs älterer Bruder Gibran Rakabuming Raka bis zu seinem Aufstieg zum Vizepräsidenten Bürgermeister war.

Sohn des Ex-Präsidenten beteuert seine Unschuld

Kaesang beteuert gegenüber lokalen Medien seine Unschuld. Er habe ursprünglich geplant, einen Linienflug in die USA zu nehmen, habe sich dann aber entschieden, im Jet eines Freundes mitzufliegen. Die Kommission zur Korruptionsbekämpfung (KPK) prüft den Fall. Der Fall schlägt besonders hohe Wellen, weil er im Widerspruch zur Politik seines Vaters steht, der immer wieder an seine Nation appellierte, in Einfachheit zu leben.

Eine Auswirkung hat der Fall bereits. Die Verfassungsänderung wurde abgelehnt. Damit bleibt dem jüngsten Sohn die politische Karriere erstmal versperrt. Kritiker werfen dem Ex-Präsidenten vor, mit seiner Familie eine eine eigene Dynastie begründen zu wollen – nun hat ein Privatjetflug das erstmal verhindert.