Qatar und Korean flirten mit CSA
Tschechiens Nationairline soll bis April privatisiert sein. Das Management baut derweil aus - etwa mit Flügen nach Seoul, München und Zürich.
Heckflosse eines CSA-Fliegers: Bald neue Besitzer.
Heckflosse eines CSA-Fliegers: Bald neue Besitzer.
Auch während der Privatisierungsprozess läuft, bleibt das Management nicht untätig. Im Gegenteil. Nach einem dreijährigen Unterbruch startet CSA Czech Airlines nächsten Juni wieder Langstreckenflüge. Auf den Sommer hin wird sie einen Airbus A330 leasen, der dann von Prag nach Seoul fliegen wird. «Die Entwicklung des Marktes bestätigt unseren Glauben, dass die Zukunft des Luftfahrtgeschäftes in Verbindungen nach Asien liegt», erklärte Vorstandsvorsitzender Philippe Moreels. Von der koreanischen Hauptstadt aus können Passagiere dann dank eines Abkommens mit Korean Air weiter an asiatische Destinationen fliegen. Doch auch in Europa bauen die Tschechen im Sommer aus. Dann stehen Florenz, Perm, Nizza, München und Zürich neu auf dem Flugplan.
Daneben baut CSA auch die Flotte um. Im kommenden Jahr sollen alle fünf verbleibenden Boeing B737-500 verkauft werden. Auch die zwei Airbus A321 will das Management an die Leasinggeber zurückgeben. Dann besteht der Flugzeugpark der tschechischen Nationalirline noch aus 13 A319 und A320 sowie sieben ATR 42 und 72.
Reaktion auf Brief der Regierung
Der Ausbau und Umbau ist Teil eines tiefgreifenden Restrukturierungsplans. Damit will sich CSA auch für den Verkauf des Staatsanteils fit trimmen, den die Regierung im November bekannt gab. Damals war man bei der Airline selbst skeptisch, ob man wirklich einen Käufer finden würde. Schließlich stünden derzeit sehr viele Fluggesellschaften zum Verkauf. Die Regierung aber gab sich zuversichtlich. Und sie scheint zumindest vorderhand Recht zu behalten. Korean Air und Qatar Airways hätten Interesse an einer Übernahme gezeigt, erklärte Finanzminister Miroslav Kalousek am Mittwoch (5. Dezember). Sie hätten positiv auf einen Brief der Regierung reagiert. Bis Ende Februar müssen die beiden Interessenten nun bindende Angebote abgeben, bis im April soll der Verkauf über die Bühne gehen. Korean und Qatar dürfen als außereuropäische Unternehmen maximal 49 Prozent an CSA übernehmen. Der Staat hält heute 96 Prozent der Anteile.