Leasingraten
Preisexplosion bei Airbus A330
Der Airbus A330 Ceo wird seit 2020 nicht mehr produziert. Auf dem Leasingmarkt erlebt er gerade ein imposantes Comeback.
Airbus A330: Das Flugzeug ist auf dem Leasingmarkt beliebt.
Airbus A330: Das Flugzeug ist auf dem Leasingmarkt beliebt.
Airbus hat sich im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge die Krone als größter Flugzeugproduzent der Welt aufgesetzt. Die Europäer lieferten mehr Flugzeuge aus und sammelten auch mehr Bestellungen ein als der amerikanische Konkurrent Boeing. Aber auch bei den Europäern gibt es Ladenhüter.
Ende 2022 hatte Airbus nur elf Bestellungen für den A330-800 in den Büchern stehen – das sind nochmals vier weniger als noch Ende 2021. Zwar verkauft sich der A330-900 als größere Variante des A330 Neo besser, aber an die Vorläufer-Versionen des A330 kommt auch die größere Neo-Version bei Weitem nicht heran. Alle A330-Ceo-Versionen kommen in den 28 Jahren der Produktion auf knapp 1500 Exemplare, die Neo-Versionen auf knapp 300.
Leasingraten steigen um 35 Prozent
Und derzeit erleben die älteren A330 wieder einen Nachfrageboom auf dem Leasingmarkt. Laut einer von Avolon in Auftrag gegebenen Studie sind die Leasingraten für einen Airbus A330 Ceo um 35 Prozent gegenüber der Vor-Corona-Zeit gestiegen.
Gebrauchte Großraumflugzeuge seien derzeit wieder stark gefragt, weil sich die internationalen Märkte vollständig öffnen, heißt es. Es besteht also ein dringender Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten. Aber aufgrund der Pandemie sind, neue Flugzeuge derzeit kaum zu bekommen. Allein Avolon hat 51 A330 Ceo im Portfolio.
2400 Flugzeuge fehlen
Die Avolon-Studie geht davon aus, dass knapp 1700 Mittelstrecken- und rund 700 Langstreckenmaschinen während der Pandemie nicht gebaut wurden. Probleme in den Lieferketten und Personalmangel verhindern auch ein schnelles Hochfahren der Produktion.
Ein weiterer Punkt, warum Leasingpreise steigen, liegt in der Verschiebung der Eigentumsverhältnisse. Fluggesellschaften haben seit 2019 ihre Flotten um rund 3 Prozent verkleinert, während die Leasinggeber ihre Flotten um 17 Prozent vergrößerten. Rund 53 Prozent der weltweiten Passagierflotte werden heute von Leasingunternehmen, wie Avolon oder Aercap verwaltet.
Leasing boomt
Um dem Mangel zu begegnen, haben Fluggesellschaften in den vergangenen zwei Jahren die Zahl ihrer geplanten Ausmusterungen niedrig gehalten. Gleichzeitig werden zur Überbrückung Flugzeuge geleast, was die Preise steigen lässt.