Letzte Aktualisierung: um 11:40 Uhr

Kerry - Dublin

Posse um neue Inlandsstrecke von Ryanair in Irland

Die Billigairline kündigte eine neue irische Inlandsstrecke an und erklärte, der Staat könne sich dadurch Subventionen sparen. Doch der Flughafen Kerry ist unsicher, ob Ryanair wirklich nach Dublin fliegen will.

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Das County Kerry (Irisch: Ciarraí) ist eine der ärmsten Gegenden Irlands. Die Bewohnerinnen und Bewohner verdienen sich ihren Lebensunterhalt vor allem in der Fischerei und der Landwirtschaft. Im Südwesten der Insel gelegen, ist die Hauptstadt weit weg – nicht nur gedanklich, auch logistisch. Die Autofahrt vom Hauptort Tralee nach Dublin dauert über drei Stunden, im Bus oder Zug sind es um die vier Stunden.

Flüge von dem südlich von Tralee gelegenen Kerry Airport nach Dublin sind für die Region deshalb wichtig – sie sind ein Anschluss in die Welt. Doch mit dem Grounding der Regionlairline Stobart Air endeten sie. Seither versucht die Regierung, eine neue Fluggesellschaft zu finden, welche die Route in staatlichem Auftrag und subventioniert betreibt. Man spricht in einem solchen Fall von einer PSO-Route, was für Public Service Obligation steht.

«Verfrüht und nicht korrekt»

Vergangene Woche kündigte Ryanair an, man werde die Strecke ab dem 28. Juli bedienen. Zuerst ist ein Flug pro Tag zwischen Kerry und Dublin geplant, ab dem 1. September sollen es zwei sein. Damit spare der Staat vier Millionen Euro Subventionen pro Jahr, so die Billigairline.

Doch der Chef des Flughafens Kerry erklärte kurz darauf, die Ankündigung sei «verfrüht und nicht korrekt». Zwar habe Ryanair Interesse gezeigt, Flüge nach Dublin aufzunehmen, so John Mulhern. Aber ein formelles Gesuch sei keines eingereicht worden. Denn die Fluggesellschaft erklärte zuvor, die Route könne nur profitabel sein, wenn beide Flughäfen ihre Gebühren senken würden.

Stobart Air war mir ATR 72 unterwegs

Ryanair hat die Strecke Kerry – Dublin 2008 einmal im Auftrag der Regierung betrieben. Doch von drei Flügen pro Tag reduzierte sie ihr Angebot nach zwei Jahren auf einen, was beim Verkehrsministerium nicht gut ankam. Die Führung der Airline erklärte, die Regierung habe Versprechen nicht eingehalten.

2011 zog sich Ryanair ganz zurück. Danach übernahm Stobart Air, die unter der Marke Aer Lingus Regional und mit ATR 72 flog.