Letzte Aktualisierung: um 9:35 Uhr

Aeroflot-Tochter

Pobeda wehrt sich gegen Abzug von Flugzeugen

Europäische Leasingfirmen fordern erste Flugzeuge von russischen Fluggesellschaften zurück. Aeroflot-Billigtochter Pobeda kündigt an, ihre Flotte zu schützen.

Es ist Teil der EU-Sanktionen gegen Russland als Antwort auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine: Leasingfirmen aus Europa müssen ihre Verträge mit russischen Fluggesellschaften bis zum 28. März kündigen. Es geht um Hunderte Flugzeuge.

Experten vermuteten schon vor einigen Tagen, dass Leasingnehmer aus Russland sich querstellen könnten. Jetzt hat Pobeda angekündigt, sich gegen den Abzug von Jets zu wehren. «Wir werden die Flotte innerhalb des gesetzlichen Rahmens schützen», sagte Rechtschef Alexei Tankevich laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass.

Avolon fordert Boeing 737 zurück

«Wir haben mehrere Benachrichtigungen von unseren Leasinggebern bezüglich der Rückgabe von Flugzeugen», bestätigte Tankevich. Man könne aber aktuell noch keine Details dazu nennen, wie man sich schützen werde, so der Pobeda-Manager. «Nicht alles, aber vieles hängt vom Verhalten der Flugzeugbesitzer ab.»

Drei Boeing 737-800 soll ein Leasinggeber laut Tass bereits zurückgefordert haben, wovon eine in Istanbul steht. Das Portal CH Aviation schreibt, es handele sich um die Flieger des irischen Leasingriesens Avolon.

Gesamte Pobeda-Flotte geleast

Die Flugzeuge tragen demnach die Kennzeichen VQ-BTC, VQ-BTD und VQ-BAW. Die VQ-BTC steht seit dem 27. Februar in Istanbul. Die anderen beiden fliegen derzeit im Inland.

Pobedas Flotte besteht aus 44 Boeing 737-800, von denen aktuell 41 aktiv sind. Alle diese Flugzeuge sind geleast, davon laut Daten des Luftfahrtdatenanbieters CH Aviation 15 von der russischen VTB Leasing und zehn vom irischen Ableger der russischen Sberbank Leasing. Acht Jets stammen von BOC Aviation aus Singapur.