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Airbus, Boeing und Co.

Platzt schon 2016 die Flugzeugblase?

Bei Airbus und Boeing lief es Jahre lang wie geschmiert. Doch Analysten sehen schwerere Zeiten mit weniger Bestellungen auf die Flugzeugbauer zukommen.

Der Wohlstand auf der Welt wächst, die Leute reisen mehr, die Fluggesellschaften brauchen mehr Flieger. Für Boeing und Airbus sind es derzeit goldene Jahre. Das Verhältnis zwischen neuen Bestellungen und Auslieferungen liegt über 2. Das heißt: Die Flugzeugbauer sind mehr als ausgelastet. Schon lange wird allerdings unter Analysten eine Sorge geäußert: Bei den Flugzeugbauern bildet sich eine Blase. Und die droht zu platzen.

Bestätigt fühlen diese Marktbeobachter sich auch durch die neusten Schocks in China. Denn: Vor allem in Asien sammeln Airbus und Boeing derzeit Bestellungen ein. Doch der Börsencrash und die Währungsabwertung haben gezeigt, dass das chinesische Wachstum nicht mehr im gleichen Tempo weiter gehen kann wie bisher.

Drohen nun Annullierungen?

Sollte es mit China weiter bergab gehen, so glauben die Analysten von Air Insight, dann wird sich das auf die komplette asiatische Volkswirtschaft übertragen. «Das würde zu einer verringerten Reiseaktivität führen und Airlines würden Orders verschieben oder ganz annullieren», heißt es in einem aktuellen Bericht. Das Szenario sei durchaus möglich.

Einen weiteren Hinweis darauf, dass sich die Stimmung zumindest etwas abflaut, gibt ein Blick auf eben das Verhältnis  von Bestellungen und Auslieferungen. Schaut man auf den US-Flugzeugbauer Boeing, dann lag diese sogenannte book-to-bill ratio seit 2012 immer über 2. Das heißt für jede Auslieferung hat Boeing zwei neue Bestellungen an Land gezogen.

Verhältnis könnte 2016 unter 1 liegen

In diesem Jahr sieht es so aus, als könnte das Verhältnis tiefer liegen. Die Orders liegen bei 426, die Auslieferungen bei 439. Natürlich kann sich noch viel tun. Aber die Analysten von Air Insight gehen davon aus, dass es 2015 für die gesamte Branche – damit auch Boeing – ein Verhältnis von etwas über 1 geben wird. Im nächsten Jahr, so die Prognose, könnte es sogar unter 1 fallen.

Die Hersteller weisen derartige Befürchtungen weiterhin von sich. Die Nachfrage sei definitiv stark genug, um die Produktionsraten hoch zu halten. 50 bis 60 Jets bei den Mittelstrecken-Kassenschlagern lägen sicherlich bald drin, meint man bei beiden Branchenriesen.