Letzte Aktualisierung: um 8:02 Uhr

Neue internationale Koalition

Pilotinnen und Piloten kämpfen gegen Ein-Personen-Cockpit

Cockpitcrew-Verbände werfen Airlines und Herstellern vor, eine Lobbykampagne für das Ein-Personen-Cockpit zu führen. Sie wollen nun international Widerstand leisten.

Für Flugzeugbauer ist die Frage nicht ob, sondern wann. Viele Hersteller arbeiten schon daran, eines Tages Flugzeuge zu produzieren, die mit nur noch einer Person im Cockpit auskommen. Widerstand dagegen kommt von denen, deren Arbeitsplätze das gefährdet: Pilotinnen und Piloten. Und die organisieren ihren Widerstand nun international.

So haben Cockpitcrew-Verbände aus aller Welt eine Koalition gegen «Reduced Crew Operations» gegründet. Aus Europa ist der Dachverband European Cockpit Association ECA dabei, dem auch die deutsche Vereinigung Cockpit VC angehört. «Die Koalition setzt sich gegen Pläne von Fluggesellschaften und Herstellern ein, die aus Kostengründen Piloten im Cockpit einsparen wollen», teilt die VC mit.

«Verlust von Sicherheitspuffern»

«Flugzeuge, ihre einzelnen Systeme, die Vorschriften und Standards, die für den Flug gelten und die Verfahren, die die Piloten befolgen sind für ein mindestens zwei Personen umfassendes Team im Cockpit konzipiert», heißt es weiter. «Abweichungen von dieser Logik führen zwangsläufig zu einem Verlust von Sicherheitspuffern.» Einige Flugzeughersteller und Airlines würden mittlerweile dennoch «eine aggressiv geführte Lobbykampagne» betreiben, die auf Regulierungsbehörden in der ganzen Welt abziele.

VC-Präsident Stefan Herth sagt: «Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass immer mindestens zwei gut ausgebildete und erfahrene Piloten im Cockpit ihren Dienst tun.»,