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Pilotengewerkschaft VC kritisiert Sonderflüge von Lufthansa und Condor

Aufgrund der offenkundigen Gefahrenlage in Israel hält die Vereinigung Cockpit Rückholflüge von zivilen Airlines für ungeeignet, teilt die Gewerkschaft mit. Die Flugsicherheitsexperten des Berufsverbands empfehlen aufgrund des unkalkulierbaren Risikos die Durchführung durch die Luftwaffe. «Die Crews der Luftwaffe sind für derartige Operationen geschult und Militärflugzeuge verfügen über entsprechende Ausrüstung für die Durchführung von Evakuierungen» heißt es in einer Mitteilung der VC.

Das Risikopotenzial von militärischen Konflikten für die zivile Luftfahrt sei nur sehr schwer zu beurteilen und dürfe nicht unterschätzt werden. «In der Vergangenheit wurden mehrfach Annahmen über bewaffnete Konflikte getroffen, die sich fatalerweise als falsch herausgestellt haben.»

Die VC äußert aber auch Respekt vor den Crews, die die Flüge durchführen. «Unser größter Respekt gilt all den Kolleginnen und Kollegen, die sich bereit erklären, Evakuierungsflüge durchzuführen», sagt VC-Präsident Stefan Herth. «Ihre freiwillige Hilfsbereitschaft zeugt von großer humanitärer Verantwortung. Natürlich muss den Menschen, die Israel jetzt verlassen wollen, schnell geholfen werden. Allerdings stellt ein Flug in ein Risikogebiet ein unkalkulierbares Risiko dar. Zivile Piloten sind in keiner Weise für solche Flüge geschult.»

Trotzdem bleibt man dabei, dass es die Aufgabe des Militärs sei, solche Flüge durchzuführen. «Wir raten grundsätzlich von Flügen in und über Kriegs- und Krisengebiete ab, aufgrund zu vieler für die Crews unkalkulierbarer Risiken», sagt Anja Granvogl, stellvertretende Vorständin Flight Safety der VC. «Wenn derartige Flüge dennoch durchgeführt werden, ist es absolut entscheidend, dass die Crews umfassend über die Situation und Gefahrenlage informiert werden und sich dann nur auf freiwilliger Basis für oder gegen einen solchen Dienst entscheiden können. Freiwilligkeit und Flugsicherheit müssen oberste Priorität haben.»