Keine Bezahlung
Piloten von Air India drohen mit Flugstopp
Air India geht es finanziell nicht gut. Das könnte sich bald auch auf den Betrieb auswirken. Die Piloten drohen, nicht mehr zu fliegen wenn sie nicht bald ihren Lohn erhalten.
Dreamliner von Air India in Wien: Die Airline hat nicht genug Geld.
Dreamliner von Air India in Wien: Die Airline hat nicht genug Geld.
Air India geht es schon seit einer Weile nicht gut. Nicht einmal die geplante Privatisierung der Staatsairline ist in Sicht. Indien hatte sich zwar vergangenes Jahr dazu entschieden, doch bis zur gesetzten Frist blieben die Interessenten aus. Nun ist der Verkauf auf Eis gelegt – und dem Star-Alliance-Mitglied fehlt es weiter an Geld.
Offenbar zahlt Air India Lieferanten von Ersatzteilen mitunter sehr spät oder gar nicht. Einige hätten deshalb ihre Lieferungen an die indische Fluggesellschaft eingestellt, berichten indische Medien. 19 Flugzeuge müssen deshalb am Boden bleiben.
Nur Büroaufgaben
Das ist nicht alles. Air India ist offenbar so klamm, dass sich das auch auf die Bezahlung der Mitarbeiter auswirkt. Bereits sechs Mal hat sich die Bezahlung der Gehälter laut der indischen Nachrichtenagentur PTI in den letzten sieben Monaten verzögert. Die Piloten werfen zudem Air India vor, dass ihre Flugstunden – ein wesentlicher Teil des Einkommens – nicht bezahlt werden.
Man habe das Grundgehalt zwar erhalten, so die Gewerkschaft. Doch die Entschädigung für die absolvierten Flugstunden bleibe unbezahlt. Daher sei man sehr wohl bereit, zur Arbeit zu erscheinen und Aufgaben am Boden wahrzunehmen. Aber sollte die Bezahlung durch Air India weiter ausbleiben, dann werde man sich dazu entscheiden müssen, nicht mehr zu fliegen, bis sich etwas ändert.
Grundlohn entspricht 30 Prozent des Einkommens
Laut der Gewerkschaft Indian Commercial Pilots Association ICPA macht das Grundgehalt nur 30 Prozent des Einkommens der Pilotinnen und Piloten aus. Daher werde man das Fliegen früher oder später aussetzen müssen, weil andere Mitarbeiter außer Piloten und Kabinenbesatzung voll bezahlt würden. Wie eine Quelle der Nachrichtenagentur erklärt, geht es konkret um die Bezahlung für Flugstunden im Juni. Die hätte im August stattfinden sollen, blieb aber aus.