Harte Landung
Linienpilot verliert Armprothese
Ein erfahrener Flugkapitän von Flybe verpatzte die Landung in Belfast. Denn beim Anflug löste sich seine Armprothese - und er verlor die Kontrolle.
Armprothese (Symbolbild): Der Flugkapitän hatte sie nicht gut genug befestigt.
Armprothese (Symbolbild): Der Flugkapitän hatte sie nicht gut genug befestigt.
Die 47 Passagiere an Bord von Flybe-Flug BE414 dachten wohl, da habe ein Anfänger am Steuer gesessen. Denn die Landung der Bombardier Dash 8 in Belfast City am Abend des 12. Februar 2014 war sehr hart. Die in Birmingham gestartete Propellermaschine setzte auf, hob wieder ab und knallte dann hart auf die Piste.
Doch verantwortlich für die verpatzte Landung war kein Neuling, sondern ein erfahrener Flugkapitän. Der 46-Jährige kommt auf 8300 Flugstunden, 1870 davon absolvierte er auf der Dash 8. Auch mit den heftigen Winden, die an jenem Abend über den nordirischen Flughafen fegten, hätte er eigentlich umgehen können.
Eigentlich hatte er die Prothese kontrolliert
Doch während des manuellen Landeanfluges passierte dem Flugkapitän ein Missgeschick, wie einem neuen Bericht der britischen Unfalluntersuchungsbehörde UK Air Accidents Investigation Branch zu entnehmen ist. Die Armprothese des Mannes hatte sich gelöst. Zwar hatte er sie vorher kontrolliert, aber offenbar nicht gut genug. Dadurch verlor er die Kontrolle über das Flugzeug.
Der Flugkapitän wollte die Kontrolle dem Kopiloten übergeben. Doch der war angesichts der herausfordernden Verhältnisse nicht darauf vorbereitet, in so kurzer Zeit zu übernehmen. Daher nahm der Kapitän seinen rechten Arm von den Schubreglern und griff damit ans Steuerhorn. So konnte er retten, was zu retten war.
Flugkapitän verspricht Besserung
Passiert ist dabei niemandem etwas. Unangenehm war es allerdings. Im Bericht ist nachzulesen, dass der Flugkapitän nach dem Zwischenfall versprach, seine Prothese künftig besser zu kontrollieren und seine Kopiloten besser über seine Behinderung zu informieren.