Pilot machte Foto
Pilot schießt aus Lockheed U-2 Selfie mit Spionageballon
Besondere Flugzeuge für ein besonderes Objekt: Zwei Lockheed U-2 der Luftwaffe der USA haben den chinesischen Spionageballon ausspioniert. Davon ist nun ein Foto veröffentlicht worden.
Das Selfie des U-2-Piloten: Ballon in Sicht.
Das Selfie des U-2-Piloten: Ballon in Sicht.
Tagelang hielt er nicht nur die USA, sondern auch die Welt in Atem. Ein chinesischer Spionageballon war Anfang des Monats über den Vereinigten Staaten unterwegs. Teilweise musste die Luftfahrtbehörde des Landes Teile des Luftraums schließen. Auch einzelne kleinere Flughäfen mussten auf Anweisung der Federal Aviation Administration FAA kurzzeitig den Betrieb einstellen.
Erst nach ein paar Tagen schoss die Luftwaffe der USA den chinesischen Spionageballon über dem Meer ab. Doch ungestört war er in der Zeit zuvor nicht unterwegs. Zwei Flugzeuge der United States Air Force spionierten zurück und begleiteten den Ballon, wie die Luftwaffe dem Portal The War Zone bestätigt hat. Es handelte sich um Lockheed U-2.
Raumanzugartige Uniform
Die U-2, die auch Dragon Lady genannt werden, sind die einzigen Flugzeuge der amerikanischen Luftwaffe, die in der Lage sind, in die Höhen aufzusteigen, in denen sich der Ballon aufhielt – und auch dort zu verweilen. Der Spionageballon, der laut Washington einen Durchmesser von rund 60 Meter hatte (zum Vergleich: Ein Airbus A380 ist 78 Meter lang), flog in einer Höhe zwischen 18 und 21 Kilometern.
Lockheed U-2 Dragon Lady: Kann sehr hoch fliegen. Bild: USAF
Ein auf Militärluftfahrt spezialisierter Journalist hat jetzt ein Foto erhalten, das aus einem der beiden Aufklärungsflugzeuge aufgenommen worden sein soll. Es zeigt den Kopf des Piloten sowie den Ballon, auf dem der Schatten der Dragon Lady erkennbar ist. Der Helm des Piloten gehört zu einer raumanzugartigen Uniform, die aufgrund der großen Höhe, in der die U-2 unterwegs sind, nötig ist.
In einer Höhe von 18 bis 21 Kilometern
Bereits 1955 hob die erste Maschine der von der CIA unter höchster Geheimhaltung zusammen mit Lockheed entwickelten U-2 erstmals ab. Sie trug den Namen Article 34. Die Flieger können eine Flughöhe von über 21 Kilometern sowie eine Reichweite von mehr als 4800 Kilometern mit 320 Kilogramm Nutzlast erreichen. Ihre Spannweite beträgt 32 Meter. Fast 20 Meter lang ist eine Dragon Lady.
Wegen der großen Flughöhe müssen die Crews der U-2 Druckanzüge tragen. Bild: USAF
Die U-, die zunächst für die CIA und seit den 60er-Jahren für die US Air Force im Einsatz sind, können mit verschiedensten Kameras und Sensoren sowie mit Radartechnik und Datenlinkantennen ausgestattet werden. Ihre Zukunft ist jedoch ungewiss.
Ausmustern oder nicht?
Immer wieder hieß es, man wolle die U-2 Dragon Lady im Rahmen von Modernisierungs- oder Sparprogrammen vielleicht ausmustern. Doch der Einsatz zur Beobachtung des Spionageballons zeugt zumindest, dass es noch Nutzen für die Aufklärer gibt.