Kabinenpersonal
Palästina-Pins sorgen bei Delta für Aufruhr
Flugbegleitende der amerikanischen Fluglinie trugen Pins mit der Flagge Palästinas. Das beschäftigte Delta Air Lines mehrere Tage und führt nun zu Veränderungen.
Eine Boeing 737 von Delta Air Lines: Ein Palästina-Pin hat die Fluglinie tagelang beschäftigt.
Eine Boeing 737 von Delta Air Lines: Ein Palästina-Pin hat die Fluglinie tagelang beschäftigt.
Joe Biden trägt ihn und auch sein Konkurrent Donald Trump hat regelmäßig einen Pin der Flagge der USA am Revers. Ansteckpins werden gerne getragen, um die eigene Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zu symbolisieren oder Solidarität mit anderen auszudrücken.
Ansteckpins messen im Schnitt 16 x 16 Millimeter und sind damit klein. Sie können dennoch eine große Kontroverse auslösen, wie ein aktueller Fall bei Delta Air Lines zeigt.
Kabinenpersonal mit Palästinenserflagge
Zwei Flugbegleitende trugen am 7. Juli auf dem Flug von Boston nach West Palm Beach einen Pin mit der Flagge Palästinas. Empörte jüdische Passagiere fotografierten das Kabinenpersonal und stellten die Bilder ins Internet. Der Aufschrei war groß. Der Vorwurf lautete Antisemitismus.
Ein Teammitglied im Kundenservice goss mit einer Antwort bei Twitter, dass die Beschäftigten sich nicht an die Kleiderordnung gehalten hätten und er selbst auch «entsetzt» sei, wenn er das Kabinenpersonal mit einem Anstecker mit der palästinensischen Flagge sehe, Öl ins Feuer, berichteten verschiedene Medien.
Delta dementiert
Delta Air Lines löschte den Tweet einen Tag später, entschuldigte sich für den Inhalt. Gleichzeitig sagte eine Sprecherin der Zeitung New York Times: «Die fotografierten Flugbegleiter hielten sich an die Uniformrichtlinien von Delta und wir haben mit ihnen Kontakt aufgenommen, um ihnen Unterstützung anzubieten». Auch seien die beiden nicht entlassen worden.
Die Flugbegleitergewerkschaft warf der Airline im Gegenzug vor, ihre Mitarbeitenden nicht richtig geschützt zu haben. Denn das Fotografieren und Veröffentlichen von Fotos einzelner Personen ohne deren Zustimmung ist verboten. Dafür entschuldigte sich Delta später.
Nur noch US-Flaggen erlaubt
Und sie reagierte auch auf den Vorfall. Zum einen hat die Fluggesellschaft den Mitarbeitenden im Kundenservice entlassen und zum anderen hat Delta ihre Bekleidungsrichtlinien zum 15. Juli angepasst. Ab sofort sind nur noch Anstecker mit der USA-Flagge erlaubt. Alle anderen sind jetzt verboten.
Jetblue hatte bereits vor zwei Monaten eine ähnliche Richtlinienänderung erlassen. Das Kabinenpersonal der Airline darf seitdem nur noch Anstecker mit der Flagge von Destinationen tragen, welche die Fluggesellschaft derzeit anfliegt.