Pakistan: Absturz beim ersten Flug
Mehr als zehn Jahre war Bhoja Airlines nicht mehr in der Luft. Nun stürzte einer der ersten Flüge ab. Es gab um die 150 Tote.
Flug B4 213 kam aus Karachi und hatte Islamabad als Ziel. Doch dort kam die Boeing B737 von Bhoja Airlines nie an. Das Wetter in der pakistanischen Metropole war am Freitagnachmittag garstig, als der Pilot um 18:40 Uhr Lokalzeit die Landeerlaubnis erhielt. Es regnete und stürmte. Doch kurz vor dem Absetzen brache der Funkkontakt mit dem Kontrollturm ab, wie die Zeitung The News berichtet. «Nach dem Absturz brach Feuer aus. Das Wrack brennt. Das Flugzeug ist total zerstört», sagte Polizeisprecher Saifur Rehman dem Sender Geo Television. An Bord sollen sich 116 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder befunden haben. Der Jet stürzte offenbar auf ein Dorf. Das führte zu weiteren Toten. Die genaue Anzahl Opfer wurde von den Behörden bislang jedoch noch nicht angegeben.
Gemäß pakistanischen Medienerichten hatte Bhoja Airlines den nun abgestürzten Jet von Shaheen Airlines gekauft. Diese Fluglinie musterte den über 27 Jahre alten Flieger offenbar aus, nachdem er durch Shaheen-Techniker nicht mehr für wirklich flugtauglich befunden wurde. Diese Angabe ist bislang aber nicht bestätigt. Flug 213 war offenbar auch der erste Flug von Bhoja Airlines auf dieser Strecke und überhaupt einer der ersten nach einer zwölfjährigen Pause. Die Airline nahm den im Jahr 2000 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten eingestellten Betrieb erst am 6. März 2012 wieder auf.
Schlechtes Wetter wohl der Grund
Als Unglücksursache wird bisher die aus dem schlechten Wetter resultierende schlechte Sicht vermutet. Augenzeugen berichteten pakistanischen Medien außerdem, dass der Jet von einem Blitz getroffen wurde, bevor er abstürzte. Der Flieger hätte dann schon gebrannt. Es habe ausgesehen, als wäre ein Feuerball in Richtung Erde gestürzt. Auch wegen schlechten Wetters war ein Linienfliegers der privaten Airblue im Juli 2010 abgestürzt. Der A321 stürzte beim Landeanflug auf Islamabad in einen Hügel. 152 Menschen kamen dabei damals ums Leben.