Pazifik
Osterinsel soll neuen Flughafen bekommen
Chile plant, auf der Osterinsel einen neuen Airport zu bauen. Ein Airline-Chef kritisiert den Plan. Und noch dazu steht ein Regierungswechsel an.
Osterinsel: Berühmt für ihre Moai-Statuen.
Latam-Jet im Anflug auf den Airport Mataveri: Ein größerer Flughafen soll her.
Schild im Terminal (im Jahr 2014): Nicht ganz fehlerfrei.
Der Krater des erloschenen Vulkans Rano Kao: Liegt südlich des Flughafens.
Osterinsel: Berühmt für ihre Moai-Statuen.
Latam-Jet im Anflug auf den Airport Mataveri: Ein größerer Flughafen soll her.
Schild im Terminal (im Jahr 2014): Nicht ganz fehlerfrei.
Der Krater des erloschenen Vulkans Rano Kao: Liegt südlich des Flughafens.
Die Osterinsel gehört zu Chile, liegt aber mehr als 3500 Kilometer von der Küste des Landes entfernt im Südostpazifik. So sind Flugverbindungen immens wichtig, sowohl für den Tourismus als auch für die knapp 8000 Bewohner. Nun soll die Insel einen neuen Flughafen erhalten. Bei einem Besuch auf Rapa Nui, wie die Osterinsel in der polynesischen Inselsprache heißt, kündigte Chiles Präsidentin Michelle Bachelet im November 2017 an, dass der jetzige Airport Mataveri nicht nur wie geplant für 8 Milliarden Chilenische Pesos (rund 10,7 Millionen Euro) ausgebaut, sondern stattdessen ersetzt werden soll.
Die Arbeiten sollen laut Bachelet noch 2018 beginnen und 2022 abgeschlossen sein. Vorgesehen sind dafür 47 Milliarden Pesos (etwa 62,9 Millionen Euro). Das Terminal wird 8500 Quadratmeter groß sein statt bisher 2500 Quadratmeter, um den auf der Insel landenden und startenden Boeing 787 besser gerecht zu werden, so die Präsidentin.
Sky-Airline-Chef kritisch
Chilenische Medien zitierten Bachelet mit den Worten, dass sich auch der Standort ändern soll. Unklar blieb, ob die Präsidentin damit lediglich das Terminal meinte oder den ganzen Flughafen. Ein komplett neuer Standort mit neuer Piste scheint jedoch unwahrscheinlich auf der lediglich 162 Quadaratkilometer großen Insel. Zurzeit liegt der Flughafen im Südwesten des Eilands zwischen dem Vulkan Rano Kao und dem Hauptort Hanga Roa.
Im Januar 2018 äußerte sich nun der Chef der zweitgrößten chilenischen Fluggesellschaft Sky Airline, Holger Paulmann, kritisch zu dem Projekt. Bei der Verteilung des Budgets auf Chiles Flughäfen müsse man die Fluggastzahlen im Auge haben, forderte der Airline-Chef. Auf Rapa Nui entfalle nur rund 1 Prozent des Passagieraufkommens der chilenischen Airports und andere Flughäfen mit größeren Anteilen bräuchten auch Investitionen.
Neuer Präsident gewählt
Regelmäßige Flugverbindungen zur Osterinsel gibt es lediglich mit Latam von Santiago de Chile sowie von Papeete auf Tahiti. Außerdem bietet Tui Airways laut dem Flugdatenportal ch-aviation Charterverbindungen von Papeete sowie von Samoa aus an.
Spannend wird, wie Chiles künftiger Präsident zu dem Flughafenprojekt auf Rapa Nui steht. Denn bei der Präsidentschaftswahl Ende 2017, bei der Bachelet nicht wieder für ihre Mittelinks-Koalition antreten konnte, siegte der konservative Unternehmer und Ex-Präsident Sebastián Piñera. Am 11. März soll er das Amt übernehmen.