Letzte Aktualisierung: um 19:55 Uhr

36 A321 Neo

Jet 2 geht Boeing fremd und bestellt bei Airbus

Bislang fliegt die britische Ferienairline nur mit Boeing-Jets. Das ändert sich mit einer Bestellung von Jet 2 über 36 Airbus A321 Neo.

Den Namen des Konkurrenten aus den Vereinigten Staaten nimmt man bei Airbus öffentlich kaum je in den Mund. Doch Verkaufschef Christian Scherer macht in der aktuellen Pressemitteilung zumindest eine klare Andeutung, über wen er bei diesem Auftrag triumphiert. Jet 2 bestellt 36 Airbus A321 Neo. 

Und Scherer verteilt auch gleich noch einen Seitenhieb. Jet 2 betreibe bisher Flugzeuge ohne Fly-by-Wire, so der Manager. Nun «stellen wir mit großer Zufriedenheit fest, dass das Unternehmen nach der Erprobung einiger geleaster A321 und einer umfassenden Bewertung zukunftsorientiert in moderne und zukunftssichere Fly-by-Wire-Technologie von Airbus investiert.»

Lange reine Boeing-Betreiberin

Der Ausdruck «Flugzeuge ohne Fly-by-Wire» bezieht sich auf die Art der Steuerung der Flugzeuge. Und er steht in diesem Fall für die Boeing 737. Sie basiert noch auf einer älteren Technologie.

Lange war Jet 2 eine reine Boeing-Betreiberin. Die Flotte besteht derzeit aus 90 Boeing 737 und 757. Zudem gehört auch ein von Avolon geleaster Airbus A321 zum Flugzeugpark des britischen Ferienfliegers – darauf spielt Airbus-Verkaufschef Scherer wohl in der Mitteilung an.

232 Sitze, große Gepäckfächer

Ob Jet 2 von einer reinen Boeing- zur reinen Airbus-Betreiberin wird, ist noch unklar. Denn die 36 A321 können die vielen bisherigen Flugzeuge nicht ersetzen. Mit dem Modell setzen die Briten aber auf eines, das nicht nur die Boeing 737 ersetzen könnte, sondern als LR oder XLR auch die 757. Auch der Lieferzeitpunkt ist noch unbekannt.

Die A321 Neo von Jet 2 werden mit 232 Sitzen ausgestattet sein. Zudem bekommen sie die Airspace-Kabine von Airbus. Dazu gehören laut dem Flugzeugbauer unter anderem moderne Sitze und größere Gepäckfächer.

Ursprünge im Frachtgeschäft

Die Ferienairline Jet 2 hat ihre Wurzeln im Frachtgeschäft. Ursprünglich transportierte sie von den Kanalinseln aus Blumen in das Vereinigte Königreich. Der ehemalige britische Kunstflugmeister Philip Meeson kaufte das Unternehmen und wandelte es ab 2003 in einen Ferienflieger um.