Korean Air
Nuss-Ausraster wird Staatsaffäre
In Südkorea wurde ein Beamter des Transportministeriums verhaftet. Er soll die Untersuchung des Nuss-Skandals bei Korean Air nicht sauber geführt haben.
Macadamia-Nüsse: Kleine Frucht, große Wirkung.
Macadamia-Nüsse: Kleine Frucht, große Wirkung.
Was falsch servierte Macadamia-Nüsse auslösen können, ist erstaunlich. Die Tochter des Korean-Air-Chefs Cho Yang-ho ließ Anfang Dezember einen Airbus A380 in New York JFK zurück ans Gate fahren, weil ein Flugbegleiter ihr den Snack in der Packung, statt wie üblich auf einem Teller serviert hatte. Das erzürnte Cho Hyun-ah derart, dass sie den Purser beschimpfte, demütigte, schlug und dann aussetzen ließ. Doch noch erstaunlicher ist, welche Kreise so ein Vorfall ziehen kann. Inzwischen weitet er sich immer mehr zu einer Staatsaffäre in Korea aus.
Die Polizei verhaftete am letzten Mittwoch (24. Dezember) einen Mitarbeiter des Transportministeriums. Zugleich stellten sie Geräte und Dokumente sicher. Der Beamte war damit beauftragt worden, Cho Hyun-ah zum Vorfall zu befragen. Offenbar tauschte der 54-Jährige zuvor 30 Anrufe und 10 Textnachrichten mit dem Chef der Kabinenbesatzung von Korean Air aus. Er verteidigt sich, es sei nur um generelle Fragen rund um den Zwischenfall gegangen. Er habe keine Details aus der Untersuchung verraten.
Weitere Vertreter von Korean Air im Visier der Behörden
Auch der Chef der Kabinenbesatzung von Korean Air steht nun im Visier der Behörden. Gegen ihn wird wegen Vorenthaltens und Vernichtung von Beweismaterial ermittelt. Die Auslöserin Cho Hyun-ah – die sich bereits öffentlich entschuldigte und von ihrem Ämtern bei Korean Air zurücktrat – muss mit einer Verhaftung rechnen. Ihr wird Gefährdung der Luftfahrt-Sicherheit vorgeworfen.