Nationalairline Estlands
Nordica stellt alle eigenen Flüge ein
Die Konkurrenz ist für Nordica zu stark. Deshalb streicht die estnische Nationalairline alle ihre Routen oder übergibt sie an Lot.
Jet von Nordica: Die Konkurrenz in Tallinn ist groß.
Jet von Nordica: Die Konkurrenz in Tallinn ist groß.
Sie war die Reaktion der Regierung auf das Ende von Estonian Air. 2015 gründete Estland Nordica. Die neue Nationalairline baute seither stetig aus. Aktuell bietet sie ganzjährige Flüge zu acht europäischen Zielen an. Ab dem 26. Oktober ist damit Schluss. Die Flüge von Tallinn nach Kopenhagen, Kiew, Trondheim, Wien und Vilnius werden eingestellt.
Die Strecken seien nicht profitabel, so Nordica in einer Mitteilung. Die Routen nach Stockholm, Brüssel und Warschau übernimmt bereits ab dem 1. Juli die polnische Partnerin Lot. «Der starke Wettbewerb und das Überangebot an Sitzen auf den Strecken ab Tallinn ermöglichen es uns heute nicht, profitabel zu arbeiten», so Nordica-Managerin Kristi Ojakäär. Daher werde Lot sich künftig um Strecken und Ticketverkäufe kümmern und das kommerzielle Risiko tragen.
Trondheim einzige Strecke ohne Konkurrenz
Man werde aber sicherstellen, dass man einsatzbereit bleibe, um in Zukunft wieder Routen ab Estland anzubieten, so Nordica weiter. Dazu werde man auch ein eigenes Ticketing-System entwickeln. Was mit den sechs saisonalen Strecken, unter anderem der nach München, passiert, ist nicht klar. Eine Fortführung wäre aber überraschend.
In den vergangenen Monaten hat Air Baltic als starke Konkurrentin ihr Angebot ab Tallinn stark ausgebaut. Die einzige Strecke von Nordica ohne Konkurrenz war die von Tallinn nach Trondheim. Auf den anderen wegfallenden Routen sind neben Air Baltic Fluggesellschaften wie Lot, SAS, Wizz Air oder Norwegian unterwegs.
Regional Jet fliegt für etliche Airlines
Nordica ist eine virtuelle Fluglinie. Ihre Flüge führt zum größten Teil die Tochter Regional Jet durch, die zu 51 Prozent dem Mutterkonzern Nordic Aviation Group und zu 49 Lot gehört. Regional Jet fliegt nicht nur für Nordica, sondern auch für andere Airlines wie etwa SAS oder Air Serbia.