Letzte Aktualisierung: um 1:57 Uhr

Jeder dritte Flughafen klinisch tot

Die Sparmaßnahmen von Air Nostrum bedrohen 14 spanische Flughäfen. Denn sie wurden nur von der Airline bedient.

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Hoch ging es auf dem Flugplatz nie her. Doch morgens war in Badajoz dennoch einiges los, wenn Air Nostrum die Zubringer nach Barcelona und Madrid hier landen und starten ließ. Aber bald ist es hier den ganzen Tag über still. Denn die verlustbringende Regional-Tochter von Iberia muss sparen. Gleich jedes vierte oder insgesamt 15 von heute noch 57 Flugzeugen legt sie still. Und das bedeutet auch weniger angebotene Routen. So streicht sie im Rahmen des Sparprogramms auch die Flüge in die Hauptstadt der Provinz Extremadura an der Grenze zu Portugal ersatzlos.

Ganz zum Geisterflughafen soll Badajoz dennoch nicht werden. Die Lokalregierung kündigte an, dass ab dem 22. März eine neue Airline von hier fliegen werde. Den Namen der Fluglinie will sie noch nicht bekannt geben, da die Details noch nicht geregelt seien. Doch man tippt in Badajoz auf Ryanair, wie de Zeitung Hoy schreibt. Stabil ist so eine Kooperation aber meist nicht, wie andere Beispiele in Spanien zeigen, wo die Iren nach Reduktion der regionalen Subventionen einfach wieder abzogen.

Liste gefährdeter Arten

Bereits heute sind etwa die in den Boomjahren teuer erbauten Flughäfen von Huesca in den Pyrenäen und Ciudad Real bei Madrid Geisterflughäfen, da sie von keiner einzigen Airline mehr bedient werden. Badajoz könnte das selbe Schicksal erleben – und ist längst kein Einzelfall. Zwar sind die genauen Änderungen im Netz von Air Nostrum noch nicht kommuniziert. Sie sollen erst auf den Sommerflugplan hin umgesetzt werden. Aber klar ist, dass sechs weitere Flughäfen durch die Maßnahmen des Regionalfliegers akut gefährdet sind. Burgos, León, Logroño, Pamplona, Salamanca und San Sebastián werde ebenfalls ausschließlich von der Iberia-Tochter bedient. Zur Liste der gefährdeten Airports gehören aber auch Reus, El Hierro, La Gomera und Vitoria. Dort gibt es maximal zwei Strecken oder sie hängen von einer einzigen Airline ab, wie das Fachportal Preferente schreibt.