Letzte Aktualisierung: um 14:31 Uhr

Trotz Subventionen

Niemand will München – Brünn fliegen

Südmähren würde die Route nach Deutschland subventionieren. Dennoch will keine Airline sie so bedienen.

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Vergangenen Juni gab es eine erste Enttäuschung. Die Regierung der Region Südmähren* hatte jährliche Subventionen von 22 Millionen Kronen oder umgerechnet 880.000 Euro versprochen. Dennoch wollte niemand den staatlichen Auftrag annehmen und Flüge zwischen Brünn (Tschechisch: Brno) und München aufnehmen.

Seither hat die Region das Zückerchen für Airlines vergrößert. Bei der zweiten Ausschreibung versprach sie 55 Millionen Kronen. Aber auch dieses Mal griff niemand zu, wie am Montag (10. Februar) bekannt wurde.

Trotzdem Zuversicht

Die bürokratischen Hürden und der starre Flugplan, die mit den Subventionen für die Strecke Brünn – München einhergehen, seien ein zu enges Korsett, erklärte Bohumil Šimek, Kreishauptmann Südmährens gegenüber der Zeitung Brno Daily. Dennoch ist Šimek zuversichtlich, dass Brünn Anschluss an ein großes Drehkreuz bekommt.

Es hätten sich während der Ausschreibung drei Fluggesellschaften gemeldet, so der Politiker. Aber sie wollen die 390 Kilometer lange Strecke nicht im Rahmen einer gemeinwirtschaftlichen Verpflichtung (Englisch: Public Service Obligation oder kurz PSO) anbieten. Denn die sah elf wöchentliche Flüge mit Flugzeugen von mindestens 50 Sitzplätzen sowie eine Verpflichtung für vier Jahre vor. Man verhandle weiter, in den kommenden Wochen würden die Interessenten ihre Vorschläge unterbreiten, so der Kreishauptmann zum Blatt.

Vor allem Ryanair

Brünn – München wurde bereits von 2005 bis 2007 bedient und ab 2015 bis zu deren Insolvenz durch Fly BMI. Aktuell fliegt Ryanair den Flughafen an und verbindet ihn mit Bergamo und London-Stansted. Die Flüge nach Berlin werden im März eingestellt. Daneben bietet Smartwings einige saisonale Verbindungen im Winter an.

* In einer ersten Version des Artikels stand, die tschechische Regierung habe die Subventionen ausgeschrieben. Das war falsch. Es ist die von Südmähren. Wir haben das korrigiert und entschuldigen uns für den Fehler.