Letzte Aktualisierung: um 20:02 Uhr

Erstmals Chefin

Lufthansa tauscht Brussels-Airlines-Spitze aus

Das Management von Brussels Airlines kämpfte für mehr Unabhängigkeit von Eurowings - ohne Erfolg. Nun geht Geschäftsführer Bernard Gustin. Seine Nachfolgerin startet im April.

Der große Knall kam mit Ankündigung. Schon seit vergangener Woche war klar, dass es bei Brussels Airlines nicht so harmonisch läuft. Geschäftsführer Bernard Gustin hatte andere Pläne für die Airline als Eurowings-Chef Thorsten Dirks – und als Lufthansa-Group-Konzernchef Carsten Spohr. Das kostete Gustin nun den Posten. Wie die Fluggesellschaft mitteilt, verlässt der Geschäftsführer die Fluglinie Ende März. Zum gleichen Zeitpunkt verlässt auch Finanzchef Jan De Raeymaeker das Unternehmen.

Neue Chefin wird Christina Förster, seit eineinhalb Jahren Kommerzchefin bei Brussels Airlines. Förster ist die erste Frau, die an der Spitze einer Fluglinie der Lufthansa Gruppe steht. Ein Nachfolger für De Raeymaker wurde noch nicht bekannt gegeben. Doch Brussels Airlines teilt ebenfalls mit, dass Thibault Demoulin ab dem 1. April Operativchef bei Brussels wird. Der Belgier ist schon seit zwölf Jahren bei der Fluglinie angestellt, derzeit als Verantwortlicher für den Flugbetrieb.

Langstreckengeschäft wichtig

Was genau das alles für die Zukunft der Airline bedeutet, ist nicht ganz klar. Aber es sieht ziemlich danach aus, als würde Brussels stärker an Eurowings angeglichen, als es bisher der Fall ist. Schon jetzt gehört sie zur Eurowings Group. Bei Lufthansa war der Wunsch offenbar, dass die Belgier alle ihre Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in Europa an Eurowings abgeben. Gustin war dagegen.

Zwischen den Zeilen scheint durch, dass er damit verloren hat. «Bei Brussels Airlines können wir auf viel Erfahrung im Langstreckengeschäft und ein großes Know How des afrikanischen Marktes zurückgreifen», so Eurowings-Chef Thorsten Dirks in einer Medienmitteilung. Schon jetzt seien die Kollegen aus Belgien erfolgreich daran, das Langstreckengeschäft in Düsseldorf aufzubauen. Das alles sei sehr wichtig für den Erfolg der Eurowings Group.