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Ergänzende Musterzulassung 

Neuer Motor soll DHC-2 Beaver weitere Jahrzehnte schenken

Die DHC-2 Beaver gilt als das erfolgreichste Buschflugzeug aller Zeiten. 76 Jahre nach dem Jungfernflug bekommt die Maschine einen neuen Motor von Pratt & Whitney.

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Die Geschichte beginnt 1946. Die Land- und Forstwirtschaftsbehörde der kanadischen Provinz Ontario war auf der Suche nach einem universell einsetzbaren Arbeitsflugzeug. Hersteller De Havilland Canada entwickelte in nur zehn Monaten die De Havilland DHC-2 Beaver (Biber). Am 16. August 1947 startete die erste Maschine zu ihrem Jungfernflug.

Die Beaver ist ein einmotoriges Flugzeug, das auf sehr kurzen Pisten eingesetzt werden kann. Dank der Möglichkeit, sie mit Rädern, Schwimmern oder Skikufen auszurüsten, ist die Maschine extrem flexibel. Das Flugzeug bietet Platz für bis zu sieben Reisende oder 900 Kilogramm Fracht. Ursprünglich wurde es von einem 450 PS starken Sternmotor des Herstellers Pratt & Whitney angetrieben.

Noch knapp ein Drittel aller gebauten Beavers im Einsatz

Mit mehr als 1600 gebauten Exemplaren ist es das weltweit erfolgreichste Buschflugzeug. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, ob als Ambulanzflugzeug oder Transportflugzeug in der Savanne Afrikas oder in abgelegenen Gebieten in Kanada. Heute sollen weltweit noch rund 500 Exemplare im Einsatz sein.

Allerdings ist die Wartung der Sternmotoren, die mit großen Schritten auf das Ende ihrer Lebensdauer zugehen, zunehmend schwieriger geworden. Dem Problem hat sich das kanadische Unternehmen Wartungsunternehmen Valdor Aircraft vor sechs Jahren zusammen mit Pratt & Whitney angenommen und an einem Umrüstmotor für die Beaver gearbeitet.

Neuer Turbopropmotor

Nun teilt Valdor Aircraft mit, dass sie die ergänzende Musterzulassung (auf Englisch Supplemental Type Certificate STC) von der kanadischen Luftfahrtbehörde Transport Canada erhalten hat, um die DHC-2 mit dem PT6A-34 Turbopropmotor von Pratt & Whitney auszustatten. Neben dem Motor dürfen auch Systeme und Funktionen der Beaver modifiziert und aufgerüstet werden.

Alle Umrüstarbeiten können am Stammsitz des Unternehmens am Regionalflughafen Val-d’Or in der kanadischen Provinz Québec durchgeführt werden. Valdor Aircraft erklärt, mit diesem Projekt die Lebensdauer der Beaver um mehrere Jahrzehnte verlängern zu wollen.

Red Aircraft bietet Sparmotor

Die Kanadier sind aber nicht die Ersten, die einen Ersatzmotor für das Flugzeug anbieten, auch das Unternehmen Red Aircraft aus der Eifel hat einen Ersatzmotor auf den Markt gebracht. Auch ein E-Antrieb für die Maschine ist in der Entwicklung.