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Neuer Billigflieger für Europa

Eine Art Ryanair für regionale Strecken - das wollen die Gründer der spanischen Volotea mit ihrer neuen Airline sein.

Als Hauptsitz haben die beiden Gründer wohl nicht per Zufall Barcelona gewählt. Nicht nur ist die katalanische Metropole ihre Heimat. Vor ein paar Wochen ging hier mit Spanair eine Fluggesellschaft pleite, welche nicht nur die großen Zentren anflog, sondern vor allem auch kleinere Städte miteinander verband. Genau das wollen Carlos Muñoz und Lazaro Ros jetzt mit ihrer neuen Airline Volotea künftig auch tun. Sie wollen kleinere europäische Städte ohne Umsteigen erreichbar machen. in Spanien wären das etwa Bilbao, La Coruña oder Granada. Die großen Drehkreuze wie Madrid Barajas, Paris Charles de Gaulle oder Frankfurt am Main wird die neue Airline meiden.

Dass sie etwas vom Geschäft verstehen, haben Muñoz und Ros schon einmal bewiesen. Sie waren es, welche ursprünglich Vueling gegründet hatten und dort noch heute Minderheitseigner sind. Und so bekamen sie auch trotz Wirtschaftskrise das nötige Kapital von 50 Millionen Euro zur Gründung offenbar problemlos zusammen. Die Investmentfirmen Axis/Credito Official und Corpfin übernehmen gemäß der Nachrichtenagentur Europa Press zusammen 25 Prozent der Aktien, CCMP Capital hält 49 Prozent und die beiden Gründer 26 Prozent. Die Aktionäre sind auch übereingekommen, später nochmals 30 bis 50 Millionen zu investieren – je nach künftigen Resultaten der Airline.

Erstflug ab Venedig

Erstmals abheben wird Volotea am 5. April ab Venedig, wo sich eine erste kleine Basis befinden wird. Als erste Zielmärkte haben die Verantwortlichen Spanien, Italien und Frankreich definiert. «Wir sind sehr zuversichtlich, weil die Krise Kunden preissensitiver macht» sagte Muñoz am Donnerstag (16. Februar) bei einer Medienkonferenz. «Wir setzen auf guten Service und tiefe Preise, um in einem noch unterentwickelten Markt wachsen zu können.» Bis zu 50 Prozent billiger als die bisherigen Anbieter will Volotea sein. Am Anfang rechnet die Airline mit 250 Angestellten.

Beim Start wird Volotea gerade mal eine 125-plätzige Boeing B717-200 als Fluggerät zählen. Sie wird vom amerikanischen Hersteller geleast. Doch über die kommenden Monate sollen nach und nach weitere der Flieger hinzukommen, die seit 2006 nicht mehr hergestellt werden. Dies gab Boeing in einer Medienmitteilung bekannt. Anzahl und Umfang des Vertrages wurde aber nicht offengelegt. Der Deal umfasst aber auch Training und Unterhalt.