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Lockheed Martin

Neue Super Hercules lockt Frachtairlines an

Die Frachtversion des legendären Militärtransporters Lockheed C-130 Hercules bekommt ein Update. An potenziellen Kunden mangelt es nicht.

Seit über 60 Jahren wird der Militärtransporter C-130 Hercules produziert. In dieser Zeit hat Lockheed und der Nachfolgekonzern Lockheed Martin über 2500 Exemplare des vielfältig einsetzbaren Fliegers verkauft. Nicht nur zahlreiche Luftwaffen schwören bis heute auf die Hercules. Auch die zivile Variante L-100, von der zwischen 1964 und 1992 114 Stück produziert wurden, ist noch immer im Einsatz.

Kein Wunder unternimmt Lockheed Martin einen neuen Anlauf, um mit einer zivilen Variante an den Erfolg des Militärtransporters anzuknüpfen. Anfang Februar 2017 erfolgte in Marietta im amerikanischen Bundesstaat Georgia der offizielle Rollout der LM-100J. Der erste Testflug ist für diesen Frühling geplant. Die LM-100J soll ab 2018 als neunte Variante der C-130-Hercules-Familie in Serienproduktion gehen.

Kunden zurückgewinnen

Die Geschichte der Neuauflage reicht ins Jahr 1998 zurück, als Lockheed Martin eine Zertifizierung einholte, aber nach einem Strategiewechsel wieder auslaufen ließ. 2014 schließlich nahmen die Amerikaner einen nächsten Anlauf. Ein Update sei die ideale Lösung für bisherige Kunden der L-100, sagte Lockheed damals.

Lockheed schätzt das Potenzial der neusten Hercules auf 75 Stück. Ohne militärische Avionik und Kommunikationssysteme, aber mit den selben Start- und Landefähigkeiten auf kurzen Naturpisten und unausgebauten Flugplätzen, richtet sich die LM-100J vor allem an Bergbau- und Energiekonzerne.

Viele Einsatzgebiete

Als Kunden kommen auch Regierungen und Frachtgesellschaften – etwa in Afrika – in Frage. Möglich ist zudem der Einsatz bei der Waldbrandbekämpfung, humanitärer Hilfe und als fliegendes Spital. Laut einem Lockheed-Martin-Manager kann die Hercules auf 70 Prozent der Landmasse der Erde landen.

ASL Aviation unterschrieb 2014 eine Absichtserklärung zur Abnahme von zehn Maschinen. Weitere zehn Bestellungen kamen 2016 von der Sicherheits- und Frachtfirma Bravo Industries, die auf Militärdienstleistungen und Transportflüge in Lateinamerika spezialisiert ist. Zudem gibt es laut Medienberichten noch mindestens einen weiteren ungenannten Kunden.