Embraer setzt auf Osten und USA
Belavia übernahm die erste Embraer E175. Die Brasilianer erhoffen sich weitere Erfolge in der Region - und in Amerika.
Embraer E175 von Belavia: Neu in der Flotte.
Embraer E175 von Belavia: Neu in der Flotte.
span>Air Astana, Air Moldova, Aerosvit, Bulgaria Air, Estonian Air, LOT, Montenegro Airlines und Wind Rose Aviation: Bei Embraer ist man stolz auf die Kundenliste im ehemaligen Ostblock. Und nun stieß noch ein weiterer Klient hinzu. Der brasilianische Flugzeugbauer lieferte letzte Woche die erste E175 an die weißrussische Nationalairline Belavia aus. Bis Ende des Jahres folgt eine zweite im vergangenen Frühjahr bestellte Maschine. Doch damit hat das Management noch nicht genug. «Ohne Zweifel, es gibt noch Potenzial für die Gewinnung weiterer Kunden in Osteuropa, in Zentralasien und vielleicht sogar in Russland. Warum nicht?», erklärte Paulo Cesar de Souza e Silva, Vizechef des Zivilflugzeugbereichs, in der vergangenen Woche gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er will sich zunehmend auf den Märkten profilieren, in welchen Sukhoi mit seinem Superjet 100 Fuß zu fassen versucht. Seit dem Absturz einer Maschine auf einem Demonstrationsflug in Indonesien haben die Russen nämlich reichlich Mühe, weitere Aufträge zu bekommen.
Die Brasilianer brauchen aber ebenso dringend einen Erfolg. Denn der Bestellrhythmus verringerte sich in letzter Zeit. Im ersten Halbjahr lieferte Embraer 56 Flieger im Zivilbereich aus. Nun sitzt der Flugzeugbauer nur noch auf 200 Bestellungen. Vor einem Jahr lag der Orderbestand noch bei 261 Fliegern aus der E-Familie und des Typs ERJ145. Die Dynamik ließ also deutlich nach. Neue Erfolge sind dringend nötig. Doch den ganz großen Erfolg erwarten sich die Brasilianer in den USA. Sie schielen auf Delta Air Lines, United Continental und American Airlines, die ihre Flottenpolitik überdenken.
Auf Europa-Strecken
Belavia wird die neue Maschine von Embraer auf den Strecken von Minsk nach Baku, Eriwan, Istanbul, London, Mailand, Moskau Domodedovo, Paris, Prag und Sankt Petersburg einsetzen. «Wir heißen die erste E175 als zentrales Flugzeug willkommen, um unsere strategische Entwicklung voranzutreiben. Die Maschine erlaubt es uns, die Kapazitäten besser der Nachfrage auf den europäischen Strecken anzupassen», so Vorstandschef Anatolij Gusarow. Die Maschinen weisen bei Belavia eine Konfiguration mit 12 Businessclass- und 64 Economysitzen auf.