Letzte Aktualisierung: um 16:48 Uhr

Gallop Air

Neue Airline aus Brunei startet mit Schönheitsfehler

Die neue Fluglinie aus Brunei hat ihre ersten Flüge absolviert. Weil Flugzeuge und die Betriebserlaubnis fehlen, musste ein Flugzeug gechartert werden.

Gallop Air machte im September 2023 erstmals Schlagzeilen: Die neue Fluglinie aus Brunei bestellte 30 Flugzeuge bei Comac. Der Auftrag hatte nach Listenpreisen einen Wert von zwei Milliarden Dollar. Es war der erste Auftrag für die kleinere C909, der nicht von einem chinesischen Unternehmen kam.

Völlig losgelöst von China ist Gallop Air allerdings auch nicht. Gründer und Chef der Fluglinie ist der chinesische Geschäftsmann Yang Qiang. Kurz nach der Bestellung kündigte er an, den Flugbetrieb im viertel Quartal 2024 zu starten.  Am 31. Dezember führte die Fluglinie schließlich auch ihren ersten Flug durch – auf der Strecke Guangzhou – Brunei Darussalam.

Kein Flugzeug, kein AOC

Der chinesische Botschafter in Brunei, Xiao Jianguo, bezeichnete die neuen Flugverbindungen als einen wichtigen Schritt im Rahmen der Neuen Seidenstraße. Dieses Infrastrukturprojekt zielt darauf ab, interkontinentale Handels- und Infrastruktur-Netzwerke zwischen China und über 100 Ländern weltweit auszubauen.

Doch die ersten Flüge von Gallop Air haben einen Schönheitsfehler. Die Airline verfügt bisher weder über ein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Air Operator Certificate, kurz AOC) noch über eigene Flugzeuge. Der erste Charterflug am 31. Dezember wurde von China Southern durchgeführt, dafür aber immerhin mit einer Comac C909. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen B-657R wurde erst am 11. Dezember 2024 an China Southern ausgeliefert. Der zweite Charterflug auf der Strecke erfolgte am 4. Januar.

Zweite Airline aus Brunei

Gallop Air ist nach der nationalen Fluggesellschaft Royal Brunei Airlines erst die zweite Fluggesellschaft aus Brunei. Ziel der Airline ist es, die bevorzugte Fluggesellschaft für Reisende aus Brunei, Indonesien, Malaysia und den Philippinen zu werden. Wann sie ihre ersten eigenen Flugzeuge bekommen wird, bleibt unklar.

Die C909 wurde bis vergangenen September als ARJ21 genannt. Das Regionalflugzeug, in dem bis zu 90 Reisende in 2-3-Bestuhlung Platz finden, hat 2016 seinen ersten Linienflug absolviert.