Letzte Aktualisierung: um 23:12 Uhr

Nach Lion-Air-Absturz

Southwest Airlines rüstet Boeing 737 Max auf

Der weltgrößte 737-Max-Betreiber lässt seine Flieger mit einer zusätzlichen Anzeige ausstatten. Die Piloten sollen damit falsche Sensordaten umso schneller bemerken.

Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 von Lion Air im Oktober gehen die Ermittler in Indonesien davon aus, dass die Tragödie ihren Anfang durch falsche Daten eines Anstellwinkel-Sensors (im Englischen angle of attack sensor) nahm. Mit Southwest Airlines lässt nun der weltweit größte 737-Max-Betreiber nun seine 737 Max aufrüsten, wie das Fachmagazin The Air Current berichtet.

Dabei geht es um die Anzeige der Sensordaten. Bisher werden die 737-Piloten von Southwest dem Bericht zufolge durch ein Warnlicht auf falsche Sensordaten aufmerksam gemacht. Zum anderen seien rund 80 Prozent der Flieger von Southwests 737-Flotte mit sogenannten Head-Up-Displays ausgestattet, welche die Piloten optional nutzen können und welche die Sensordaten anzeigen. Eine permanente Anzeige der Anstellwinkel-Sensor-Daten auf den Hauptdisplays gibt es bei der Fluggesellschaft bisher nicht.

Wie war der Lion-Air-Jet ausgestattet?

Das soll sich nun ändern, wie die Fluglinie gegenüber dem Magazin bestätigte. In den 737 Max, die ab Ende Dezember an Southwest geliefert werden, wird eine entsprechende Anzeige aktiviert sein. Dass die Fluglinie auch ihre aktuellen Max-Flieger nachrüsten lassen wird, ist bisher nur eine Vermutung. Southwest hat 280 Boeing 737 Max bestellt, 26 wurden bis Ende Oktober bereits ausgeliefert.

Ein Sprecher von American Airlines sagte gegenüber The Air Current, die 737 der vorherigen Generation NG seien bei seiner Fluglinie bereits seit den späten 1990er-Jahren mit entsprechenden Anzeigen ausgestattet, ebenso auch die neuen 737 Max. Ob die Maschine von Lion Air ebenfalls damit ausgerüstet war, ist nicht bekannt. Das Magazin zweifelt jedoch daran. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet zudem, dass der Flieger auch nicht mit einem Warnlicht ausgestattet gewesen sein soll wie die 737 Max von Southwest Airlines.